Mangart via Lahnscharte
Toureninfo
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Wer eine Skitour mit Nervenkitzel, alpinem Flair und körperlicher Herausforderung sucht, ist hier genau richtig. Der von Villach schon gut sichtbare Mangart steht bei Skibergsteigern der Region hoch im Kurs und wird gerne im Frühjahr, wenn Firnverhältnisse zu erwarten sind, in Angriff genommen. Aber Achtung! Im technisch anspruchsvollen oberen Teil wartet eine Passage, die mit ihrem Namen allein schon einige Aspiranten zum Zittern brachte: Das Leichenband oder auch Leichenbretter genannt. Die ausgesetzte, nordseitige Querung verzeiht keine Fehler und stellt eine von mehreren Schlüsselstellen dar. Alles in allem eine großartige Tour, die jedem, der sie fehlerfrei hinter sich gebracht hat, lange in Erinnerung bleiben wird.
Vom Parkplatz beim oberen Weißenfelser See (929m) folgt man dem Forstweg Richtung Südenwesten. Nach etwa 200 Metern trifft man auf eine Abzweigung. Hier nach Westen (rechts) bis zur großen Wiese. Über diese in südwestlicher Richtung weiter, wobei man die Hütte am Ende der Wiese anvisiert (Alpe del Lago, 1006m). Hinter der Hütte beginnt ein Forstweg, dem man wieder in südwestlicher Richtung folgt bzw. beginnt hier der markierte Weg 516, der einen zur Lahnscharte hinauf bringt. Durch zunächst Fichtenwald, dann lichteren Wald gelangt man in ein trockenes Bachbett. Auf circa 1200 Metern beginnt dann das offenen Kar (Valle della Lavina), das sich in der Mitte (auf etwa 1650m) in einen rechten und einen linken Ast teilt. Man nimmt im Aufstieg den rechten Ast, da er gleichmäßiger zu gehen ist. An dessen Ende gelangt man zur Lahnscharte (Forcella della Lavina, 2055m), wobei der Ausstieg meist mit geschulterten Skiern zu erledigen ist. Hier ist auch die Staatsgrenze von Italien und Slowenien. Von hier quert man das südwestseitig ausgerichtete Kar (Gladki Rob) oberhalb der im Winter geschlossenen Mangartstraße in östlicher Richtung vorbei am Mali Rateski Mangart. Auf circa 2300 Metern gelangt man zu einer seilversicherten Steilstufe. Hier hat man nun 2 Möglichkeiten, um zum Gipfel zu gelangen.
a.) direkt über die Gipfelrinne: diese Variante ist direkter und kürzer, dafür etwas steiler. Rechts der Steilstufe zieht eine schmale Rinne Richtung Gipfel. In Gipfelnähe öffnet sich das Gelände wieder und man erreicht so den höchsten Punkt. (Steigeisen und ein Pickel sind Pflicht)
b.) über den Normalweg/Leichenband: Mit Steigeisen über die versicherte Steilstufe, wobei die Seile/Trittstifte unter dem Schnee begraben sein können. Hier setzt das abschüssige Leichenband an, das den Berg an der Nordseite quert. An dessen Ende beginnt ein nordostseitiger Rücken, diesen hoch bis zu den Felsen und in einem weiteren Bogen die Südrinne querend zum Gipfel.
Abfahrt: Wie Aufstieg über Variante a.) oder Variante b.), wobei die zweite Variante diehäufig befahrenere ist. Vor allem bei der Variante b.) auf die unterschiedlichen Schneeverhältnisse achten. Durch die vielen Expositionen im Gipfelbereich sind vor allem die süd- und ostseitigen Stellen oft schon sehr weich und nass, während die Querung des Leichenbands noch sehr hart ist.
1750 Hm
Ausrüstung: Steigeisen, 1 Pickel und Helm.
01.04.2022
Hannes Haberl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Mit dem Auto zum oberen Weißenfelser See (Lago di Fusine superiore, 929 m). Dort sind ausreichend Parkplätze vorhanden.
Log pod Mangartom - 645 m
Parkplatz beim oberen Weißenfelser - 929 m
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