Stäibber-Steig
Toureninfo
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Klettersteig ist zwar nicht lang, verdient aber das Prädikat: spektakulär. Wer dort einsteigt ohne Bergführer, sollte KS-erfahren sein und wissen, was er tut.
Mit der Zu- und Abstiegszeit von je 2¾ Std. wird dieser Klettersteig bestimmt nicht überlaufen werden.
Steiglänge: ca. 210 m
Der von Bergführern im Jahr 2008 gebaute, sehenswerte Klettersteig fordert sehr die Mentalität des Steiglers heraus. Senkrecht im Zickzack über luftige Holzbalken sind zwar weniger Kraftakte erforderlich bis auf die Schlüsselstelle (darum „D“). Jedoch mehr das Vertrauen darauf, dass alles hält. So auch bei der Tyrolienne über dem tosenden Wasser in den Abgrund. Vom Einstieg (1605 m) quert man nach links durch bewachsenen Fels zum unteren Bereich des Wasserfalls hin. Ein vom Steiber-Team in gelber beschriebener Felsstein von 2017 erinnert daran, dass das Begehen auf eigene Gefahr geschieht. Danach führen Eisenbügel aus dem Bewuchs nach links zu einem Grasband, um dann auf weiteren Eisenbügeln auf dem Fels nach oben zu führen. Von dort wird horizontal eine Felsbucht über einen Holzbalken überbrückt, auf dem Gitterrost-Streifen befestigt sind, weil dieser / dieses durch die Wasser-Gischt ständig nass und rutschig ist. Nach rechts führt das 12 mm Drahtseil nun wieder von der Wasserfall-Nähe wieder weg. Es erwarten nun zwei nacheinander folgende Holzbalken. Der erste wurde durch einen weiteren verstärkt. Danach klettert man auf Eisenbügeln eine Felsrampe nach rechts hoch. Danach wendet sich wieder die Route nach links zum Wasserfall hin und man gelangt zur Schlüsselstelle. Nach rechts führt jedoch ein Drahtseil davor durch ein mit Farn bewachsenes Band nach oben (Notausstieg). Nach links gibt es 2 senkrechte Tritt-Triangel zu einem Doppelholzbalken hin. In leicht überhängender Position muss man am Sicherungsseil Umkarabinern. Nach dem Doppelholzbalken hängt ein Holzbrett in der Wand zum Ausruhen, oder Warten. Es folgt die Meisterung eines Felsüberhangs in luftiger Höhe. Über nächsten Einzelholzbalken mit Gitterrost-Streifen drauf, gelangt man zu den Eisenbügeln und einem kleinen dreieckförmigen Gitterrost als Standplatz. Durch eine ausgetrocknete Wasserrinne führt das Drahtseil auf grasigen Absatz zum oberen Bereich des Wasserfalls hin. Dieser wird fakultativ mit einer Tyrolienne von rechts nach links überwunden. Die Kneifer-Variante führt geradeaus weglos durch das Gras rechts vom Bach entlang bis man auf den Wanderweg trifft. Das Drahtseil ist zwischen 2 Felsen gespannt direkt über dem Faulbach an der Stelle, wo er beginnt, in die Tiefe zu fallen. Das bedarf womöglich Überwindung. Das Drahtseil mit 16 mm Durchmesser ist allerdings horizontal gespannt mit einem kaum wahrnehmbaren tiefsten Punkt in der Mitte über dem tosenden Wasser. Eine Doppelseilrolle aus Edelstahl (Baujahr 2009) ist vorhanden. Entscheidend ist dabei das vorhandene Textilseil mittels 2 losen Rollen am Drahtseil. Es hat 3 Funktionen: Es dient zum Holen der Seilrolle aus mittiger Lage. Hat die Auflagepunkte auf 2 losen Rollen, damit es nicht im Wasser hängt. Und dient als Zugseil zum Landeplatz hin. Denn die Rolle nimmt vom Start ab kaum Fahrt auf. Spätestens nach 1/3 der Länge des ca, 60 m langen Drahtseils bleibt man stehen und hängen (hängt von der Schwungmasse ab). Nun zieht man sich unschwierig mit dem Textilseil zum Ladepodest hin. Dass beide Hände dabei zur Hilfe zu nehmen sind, ist gewollt. Schließlich gehören bei einer Fahrt mit einer Seilrolle die Hände nicht an die Seilrolle über eine Tyrolienne (Quetschgefahr), mit Ausnahme speziell konstruierter ZIP-lines und Seilrollen in anderen Ländern. Nach Ankunft über diese clever gebaute und beim Landen kaum gefährliche Seilrutsche klettert man unterhalb eines Felsüberhangs tief verbeugt über ein Holzbrett zum „Briefkasten“ mit dem Wandbuch und Spenden-Kässeli. Bei dortigem Sitzbrett kann man entspannt nach der Tour die Einträge im Wandbuch genießen. Links um das Felsdach führen die letzten Eisenbügel hinauf durch Gras auf das Felsplateau mit dem verschilften südlichen Teil des Fulensees. Dort trifft man bei einer Felsplatte (P1706) auf den rot weiß signalisierten Wanderweg hinauf zur Kröntenhütte, beim Wegzeichen in Aufstiegsrichtung nach links (1,5 Std.).
Bergführer Stäibber-Team
KS-Set, Helm, sicherheitshalber eine 16 mm Einseilrolle
Holzbalken als Trittbrücken, obligatorische Seilrutsche (Tyrolienne) aus 16 mm Seildruchmesser, Seilrolle vorhanden
Von der Bergstaion Wilerli (1084 m) läuft man das Teersträßchen nach Sagerberg links hinab in südliche Richtung bis zum P 1044, wo man beim Wegweiser nach rechts in eine Schotterstraße abbiegt. Auf dieser etwas bergauf zur Hanglichtung Ämmeten mit 2 Heustadl (1103 m) und einem Grillplatz davor (11 min.). Einen Rechtsabzweig nach Bogli davor ignoriert man. Man läuft den Forstweg in 9 min. horizontal weiter südwestwärts (Richtung Oberberg) bis zu seinem Ende (P 1110). Ab hier beginnt durch den Buchenwald rot-weiß signalisierter Waldweg stetig ansteigend bis zum Schafweide-Hang (1197 m) mit den beiden Hütten von Rüteli (30 min.). Ein Pfad nach links zuvor führt zu einem überdachten Ausguck hinab ins Esterfelder Tal. Nach Rüteli endet der Wald bei einem alten Waldseilgarten. Ab hier quert man die Weidenhänge von Oberberg (12 min.). Beim Wegweiser (1202 m, rechts hinauf käme man zur Alpe Matt) wandert man etwas links hinunter, um nach rechts wieder südwestwärts den Hang unsteil in Richtung Bodenberg hinunterzulaufen, jedoch nur bis zum nächsten Wegweiser (1160 m). Weiter tiefer muss man nicht nach Bodenberg absteigen, sondern verbleibt auf annähernd gleicher Höhe Richtung Sulzwald. Zwischendurch erblickte man von oben den kleinen Parkplatz von Bodenberg. Bei Noflenberg (Wegweiser, 1105 m) kommt ein weiterer Wanderweg von links hierher (20 min.). Vor Sulzwald endet der unbefestigte Fahrweg. Nach 10 min. gabelt sich der Bergweg. Links hinab gelangt man zur Brücke über den Alpbach zur Grasweide südlich vom Sulzwald. Auf dem Rückweg kommt man hier wieder her. Es beginnt nun ein abwechslungsreicher rot-weiß markierter Aufstieg stellenweise über in Fels gehauene Stufen an (in Aufstiegsrichtung) rechter Seite des wilden Alpbaches. Über 2 Alu-Blech-Stege (P 1259) wechselt man dann die Uferseite. Entlang unterhalb des Seils der Materialseilbahn wandert man nun hinauf in das Hochtal von Chlüeplangg, welches mittig durchschnitten ist vom Alpbach. Nach der 3. Seilbahnstütze passiert man die Alpe mit der Ziegenwirtschaft (40 min.). Beim Wegweiser (1460 m) bleibt man westwärts geradeaus (Uf den Gründen, bzw. Kröntenhütte). Inzwischen erblickt man im Hintergrund den imposanten Wasserfall. Dorthin führt der Bergweg anfangs, um dann jedoch nach rechts über eine Holzbrücke mit Ziegentor abzudrehen und die Felsenstufe in großem Linksbogen bergauf zu umgehen. Wenn man beim Umkurven nun im Hintergrund den Gross Spannort erblickt und die Höhenlinie 1600 m erreicht hat, gibt man Obacht, um einen kleinen Steinmann nicht zu verpassen (22 min.). Nach scharf links erkennt man einen kaum wahrnehmbaren Trampelpfad durch Kraut und Gras zu einem weiteren Steinmann auf einem Felsstein (kein Wegweiser). Ab hier wird die Pfadspur deutlicher durch geschnittene Latschen und weitere Steinmandl zu einer schrägen Felskante hin. Ein textiles Fixseil führt herum. Nun erblickt man den Wasserfall. Und sieht bereits das untere Ende vom Drahtseil am Felsfuß rechts vom Wasserfall (10 min.). Spätestens hier seilt man sich an.
1600 m
Entweder auf dem Wanderweg über Chüeplangg retour (2,5 Std.).
Oder den Wanderweg südwärts und nach dem Stäfeli ostwärts zum Wegweiser P 1853, wo von links rot-weiß signalisierter Geissfad ankommt. Und über diesen retour. Der Zeitunterschied ist marginal (+ 15 Min.).
Es hat allerdings erheblich mehr Wert vom P 1853 in 10 min. weiter wenig aufwärts die Kröntenhütte (1903 m) zu besuchen. Und noch empfehlenswerter von dort in 20 min. sich am Obersee (1906 m) zu entspannen und zu baden.
Der Rückweg vom P 1853 über den Geissfad ist ausgebaut und gepflegt. Er ist der präferierte Hütten-Zu- und Abstieg von / ab Bodenberg. Unterhalb der Sulzplatten erreicht man den Wegweiser (1335 m) von der Hütte in 1¼ Std. Für den Abstieg von dort über den mit Farn, Gras und Dornengewächsen überwuchernden und nicht mehr gepflegten rot-weiß markierten Pfad über Tieracher bis zur Brücke am Sulzwald benötigt man 20 min. Von Sulzwald zurück nach Wireli wie hierhergekommen (1,5 Std.).
Swisstopo LK1191: Engelberg, M: 1:25000; 245T: Stans, M: 1:50000; 255T: Sustenpass, M: 1:50000; 246T: Klausenpass, M: 1: 50000; 256T: Disentis, M: 1:50000
19.07.2020
AndréTT
Ausgangspunkt / Anfahrt
Entweder von Norden (Urner See), oder von Süden (St. Gotthard-Tunnel) auf der Autobahn A 2 bis Ausfahrt Erstfeld, oder auf der Kantonalstraße 2 von Altdorf, bzw. Andermatt dorthin. In Erstfeld fährt man gleich bei der Ausfahrt von Norden kommend) in die Niederhofenstraße am westlichen Ufer der Reuss. Bzw. von Süden kommend links abbiegend über die Brücke dorthin. Auf der Niederhofenstraße südwärts Richtung Hofstetten bis zur kleinen Talstation der Gondelbahn für 3-Personen am Rechtsabzweig der Bockistraße. Hier handelt es sich um eine der verbliebenen Unikate im Urnerland, welche dank Pflege der Betreibergemeinschaft und Kantonsbewilligung von 2010 immer noch rund um die Uhr Automatik - Fahrbetrieb zulassen durch einfachste Selbstbedienung (kein Personal erfordelich), sofern keine Störung vorliegt. Auf der von der R. Niederberger Söhne AG in Dallenwil gebaute Gondel für 3 Personen, bzw. Maximalgewicht von 250 kg fährt man nach dem Pendelbahn-Prinzip in 12 min. luftig hinauf zur Bergstation von Wilerli (1084 m).
Falls die Selbstbedienungsgondel wider Erwarten nicht in Betrieb sein sollte, fährt man weiter Richtung Taubach (481 m). Dort gibt es wenige und kostenpflichtige Parkplätze bei der Reuss-Brücke, oder am Bahnhof. Nur wer eine Fahrbewilligung hat, kann das Teersträßchen „Talweg“ ab dem im Jahr 1557 gebauten "Haus Walker unter der Flue“ nördlich vom Alpbach in 8 Kehren hinauf fahren bis Bodenberg (993 m). Andernfalls mit dem Velo. Zu Fuß gäbe es ab der Straße Spätach einen Wanderweg über Birchi nach Hellberg hinauf an südlicher Seite des Alpbaches. Von Bodenberg dann weiter taleinwärts zur Kröntenhütte, entweder über den kürzeren Geissfad, oder abwechslungsreicher entlang des Alpaches über die Ziegen-Alpe Chüeplangg.
Erstfeld - Taubach - 481 m
Talstation Luftseilbahn Hofstetten-Wilerli - 450 m
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