Klettersteig Gabi Simplon

Direkt an der „Passautobahn“ des Simplonpasses wurde in dem Dörflein Gabi eine tolle Ferrata errichtet. Der Trip beginnt unspektakulär in der Kiesgrube des Ortes. Von dort geht es an einer gewaltigen Felswand recht knackig zur Sache. Die Route ist vorbildlich angelegt und wird kontinuierlich schwerer, so dass sogar erfahrene Klettersteiggeher spätestens im oberen Vertikalteil ihre Bizepsmuskeln spüren. Dank der Nähe zur Hauptverkehrsader und der südöstlichen Ausrichtung bietet sich die Ferrata auch als attraktives Durchreiseprogramm an. Auch der Bach mit der Seilbrücke beim Einstiegsbereich lädt zum Verweilen ein. Mit etwas Glück sieht man vom runden Ausstiegsbuckel auch die Adler, die manchmal hoch über der Furcht einflößenden  Gondoschlucht ihre Kreise ziehen.

Siehe Topo. Entweder von der Seite an der Felswand beim Tunnel oder über die Seilbrücke zur Hauptwand und dort über schöne Platten (B) hinauf zu einem Pfeiler. Dieser führt steil (B/C) auf ein Band mit einigen Büschen. Weiter aufwärts (B) und man steht am Anfang des langen Querbandes (A), welches in der Mitte etwas schwerer ist (B). Man gelangt unter eine Felsstufe und sieht gleich, dass dort die Sache deutlich ernster wird. Steil mit Hilfe von Klammern (C/D) hinauf, bis man fast leicht überhängend (D) das nächste rettende Band erreicht. Beim Eintrag ins Wandbuch kann man etwas Luft holen, dann muss aber neuerlich kräftig zugepackt werden. Steil an Klammern kletternd gewinnt man etwas an Höhe (D) und erreicht je nach Trainingszustand mehr oder weniger ausgepumpt einen Plattenabsatz. Wer dort steht kann aufatmen, der hat es geschafft, denn die nächsten Meter (B) sind quasi die Auslaufstrecke vor dem Klettersteigende auf einem runden Granitbuckel.

Komplette Klettersteigausrüstung, Helm und evtl. Klettersteighandschuhe; für Anfänger ein Sicherungsseil. Der Klettersteig ist vorbildlich und sogar mit Gummipuffern an den Vertikalpassagen versichert.

Vom Parkplatz entlang der Straße zum Straßentunnel oberhalb der Kiesgrube. Dort befi ndet sich der Wandeinsteig - direkt im Bachbett gibt es einen Felsblock, auch dort kann man mit Hilfe einer Seilbrücke in die Tour einsteigen.

Vom Ausstieg linkshaltend zu einer Asphaltstraße und auf dieser links weiter bis zu einem Wegweiser. Dort steil durch einen schönen Lärchenwald im Zickzack hinunter. Unten quert man dann wieder zum Ort und erreicht - die urige Schenke von Jaques et Franziska passierend - die Hauptstraße.

Swisstopo 1309 Simplon; 274 Visp

Der Ort Gabi besteht aus 8 Häusern und wird bei der Anreise leicht übersehen. Wer nach dem Klettersteig noch Zeit hat, sollte eine Wanderung durch die Gondoschlucht entlang der Doveria machen - tolle Felsszenerie in der Schlucht. In einem Museum lernt man auch etwas über den Straßenbau (die Schlucht galt als schwierigstes Teilstück der Simplonstraße). Infos: www.simplon.ch. Zeitbedarf Gabi - Gondo ca. 2 Std., retour mit dem Postbus, dieser fährt aber recht selten.