Britannia Klettersteig - Saas Fee
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Kurzer, hochalpiner Klettersteig nahe der Britannia-Hütte. Ausgangspunkt und Endpunkt ist die Britannia-Hütte.
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Von der Britannia-Hütte steigt man ca. 60 Hm auf dem Pfad in südliche Richtung hinab. An rechter Felsseite sieht man das untere Seilende mit 14 mm Durchmesser (6 min.). An dessen Fixpunkte befinden sich stets Gummikegel als Schutz vor Karabiner-Bruch. Die Fixpunkte in den Kletterpassagen liegen normgerecht nicht weiter als 2 m auseinander. Der Klettersteig über 190 Hm wurde am 26.6.2021 eröffnet und beginnt senkrecht rechts von einer kurzen Verschneidung über Eisenbügel rechtsdrehend hinauf. Die Eisengriffe und -tritte haben abwechselnd verschiedene Formen: mal als Handgriff mit eingebohrtem Schaft, mal als schmalen U-förmigen Halbrund-Bügel, mal nur als Stift. Das Seil führt dann nach rechts auf ein schräges erdiges Felsband. Schwerer als die Seillänge bis dorthin wird der Steig nicht. Allerdings bleibt die Schwierigkeit bis auf das Band und im mittleren Bereich ähnlich und verlangt kontinuierlich etwas Armkraft ab. Am Ende vom Band führt nach links eine Bügelparade über ein glatte Platte links parallel zu einem Riss sehr steil hoch. Dann quert man eine schräge Wand nach rechts, so dass man die Hütte auf gleicher Höhe erblickt. Über schwarze Felsstufen nun senkrecht hinauf. Bis hierhin ist die Angelegenheit bei Nässe, oder Schnee rutschig. Man folgt dem Sicherungsseil nun nach links in leichteres schräges Gelände hinüber, um rechts von einer schwachen Verschneidung unterhalb eines Felsüberhanges nach oben mittels U-Bügel und Stifte zu gelangen. Unter dem kleinen Felsdach quert man die Felswand nach rechts hinauf auf Trittstiften. Nun schaut man wieder zur Hütte hinab. Über einen senkrechten kurzen Pfeiler gelangt man hinauf zu kurzer Gehpassage zum linken Fels hin. Ab hier beginnt die luftigste Stelle: senkrecht eine gestufte Wand hinauf mittels Eisenbügel links von einem Riss und rechts unterhalb eines Felsdaches. Wo der Fels sich dann zurücklehnt, kommt man links an einer silbernen Materialkiste vorbei. Nun läuft man über einen sattelförmigen Grat zu einem breiten, kurzen Pfeiler, den man links umgeht. Danach über schräges Gehgelände bis zum Seilende (1¼ Std.). Auf dem östlichsten Grat des Hinteren Allalin nun weiter bis zur Edelstahl-Rohrstange (3130 m). Von hier blickt man tief zu Hütte hinab und über den Chessjengletscher bis zum Egginerjoch. Man könnte nun dem Blockgrat weiter westwärts folgen, um noch höher zu gelangen. Der Abstieg beginnt jedoch bei der Stange in die linke Grasflanke.
Tourismusverband Saas Fee
Steigeisen für den Abstieg und Passagen über den Gletscher, ggfs. Schneeschuhe und Stöcke
Fixpunkte nach gegenwärtiger EU-Norm mit Abständen von max. 2 m zueinander verlegt in den steilen Passagen. Dort auch mit Gummikegel zwecks Karabinerbruchsicherung
Schwere Passagen am Einstieg und ab der Wandmitte.
Vom Parkplatz Mattmark läuft man an kleinem Bergrestaurant mit Ausstellungsraum der Kraftwerke Mattmark AG vorbei (2205 m) zum westlichen Ende des größten Erdschüttdamms Europas. Beim Wegweiser wandert man südwärts an westlicher Uferseite zum Felstunnel. Die linke Röhre ist für Fußgänger und Radfahrer, die rechte für PKW. Nach 20 min. gabelt sich unbefestigter Fahrweg beim Wegweiser (P 2247). Geradeaus führt der Seerundgang, bzw. kommt man zum Moro-Pass an der italienischen Grenze. Man hält sich halbrechts (Richtung Britannia-Hütte, bzw. Dischtelalp. Man wandert die Schotterpiste unsteil in 10 min. südwärts, dann in großer Rechtskehre zur nächsten Weggabelung. Nach links biegt der blau-weiß markierte Weg zur Dischtelalp, bzw. zum Grünberghorn ab. Man bleibt geradeaus und wandert nordostwärts in rechtem Bogen horizontal zum P 2369 (10 min.), wo nach links der Steig zum Schwarzberggletscher abzweigt. Geradeaus weiter zu einer kurzen Holzbrücke über den Gletscherbach. Den Fahrweg kann man abkürzen über einen unmarkierten Pfad über die Hangwiesen, wenn man dessen Beginn bei einer flach liegenden Felssteinplatte an rechter Seite der Schotterpiste findet. Im Abstieg sieht man diesen besser, wo dieser bei der Holzbrücke wieder auf den Fahrweg trifft. Bei der Schwarzbergalp endet der Fahrweg (3 min.). Unmittelbar vor dem Alpgebäude zweigt rot-weiß signalisierter Bergweg ab (blauer Wegweiser: Britannia-Hütte). Nun beginnt steiler Aufstieg in nördliche Richtung in Kehren durch das gestufte Felsgelände. Bei einer Linkskehre (Stange) führt geradeaus ein Pfad weiter, den man ignoriert. Vor einer quadratischen Reflektorwand kehrt der Pfad in südliche Richtung, dann vor einer großen Steinpyramide wieder in nördliche Richtung. Danach dreht der Aufstiegsweg nach Westen. Vorbei an einem zerfallenen Unterstand, wo eine alte Eisenstange steckt, gelangt man nach 1¼ Std. auf den Schwarzbergchopf (2868 m). Von hier blickt man in nördliche Richtung auf den Gletscherschliff und derzeitiges untere Ende des Allalingletschers, sowie östlich (rechts) hinab zur damaligen Unglückstelle am unteren Gletscherschliff. Links im Nordwesten erblickt man die Britannia-Hütte. Beim blauen Wegweiser (Britannia-Hütte, bzw. Felskinn) folgt man kurz dem Felsrücken in südwestliche Richtung dann weisen blau-weiße Markierungen rechts über Geröll und Sand hinab zum Beginn des Allalingletschers bei einer schiefen blauen Stange (15 min.). Nun läuft man den Gletscher-Trail anfangs in westliche Richtung horizontal (in ca. 2800 m Höhe) zur nächsten blauen Stange. Dann dreht die ab dann gut signalisierte Route über Moränen-Geröll nach Norden, östlich (rechts) am P 2940 vorbei. Liegt noch Schnee auf dem Gletscher kann man sich Beschwerlichkeiten im Geröll sparen, indem man nicht den rechten Bogen läuft, sondern geradeaus weiter über den Gletscher in nordwestliche Richtung bis vor der dreieckförmigen, hellbraunen Felswand des P 3144, wo man auf die Route trifft zwischen Britannia-Hütte und den südlichen Hörnern (Rimpfischhorn, Fluchthorn, Strahlhorn). Von hier dann in nördliche Richtung, wo man unteres Ende vom Hohlaubgletscher überquert in Richtung Felssattel zwischen dem pyramidenförmigen Klein Allalin (3069 m) rechts von der Hütte und dem östlichen Punkt des Grats vom Hinteren Allalin. Die Hütte steht im Sattel unterhalb der östlichen Felswand des Hinteren Allalin, durch den der Klettersteigt hinauf führt. Vom Hohlaubgletscher steigt man nun über Sand und Geröll zur linken Felsseite hin. Inzwischen sieht man deutliche Wegspuren hinauf zur Hütte der SAC-Sektion Genf. Die 1997 erneuerte Hütte dürfte mit zu den meist besuchten Hütten des SAC gehören. Im Winter gibt es einen geöffneten Hüttenraum. Nach 1¾ Std. erreicht man den internationalen Wegweiser vor der Hütte (3030 m). Ca. 7 min. bevor man die Hütte erreicht, sieht man links oben am unteren Felsfuß das untere Ende des Stahlseils. Da der Einstieg sich zwischen steilem Grashang und Felswand befindet, seilt man sich besser auf der Hütten-Terrasse an.
Alternativer (kürzerer) Zustieg:
Von Saas Fee (1798 m) mit der Umlauf-Kabinenseilbahn während deren Betriebszeit hinauf zur Bergstation Felskinn (2988 m). Von dort ostwärts horizontal über den Chessjengletscher zum Egginerjoch (2988 m). Dann etwas rechtsdrehend zum kleinen See und Wegweiser (P 2863), wo man rechts abbiegt. Südwärts nun hinauf zur Britannia-Hütte (1¼ Std.).
2970 m
Blau-weiße Markierungen weisen durch die Grasrampe hinab. Vorbei an einem Steinmann und rechts von den Felsabbrüchen folgt man westwärts zu einer Felsbucht hin. In dieser wendet man nach links und klettert eine sandige, Felsstufe hinab, in der viel loses Steinmaterial liegt (blaue Strichmarkierung). Dann erreicht man den Hohlaubgletscher. Auf diesem nun in südöstliche Richtung linksdrehend an wenigen Spalten vorbei bis man auf den Glacier-Trail trifft (25 min.). Entweder rechts einschlagend und zurück nach Mattmark auf gleichem Weg wie aufgestiegen (3¼ Std.). Oder links einschlagend und hinauf zur Britannia-Hütte (20 min.) und von dort zum Felskinn (1¼ Std.).
Swisstopo 1329 (M: 1:25000); Swisstopo 1328 (M: 1:25000); Swisstopo 1349 (M: 1:25000); Swisstopo 284T (M: 1:50000); Hallwag Kümmerly & Frey 14: Saas Fee, Saastal (M: 1:50000)
Ein hochalpiner Klettersteig bei dem man beim Abstieg auf dem Gletscher geht.
10.07.2021
André Tatter
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Nordosten über den Furkapass auf der Kantonalstraße 19 bis Visp. Oder aus dem Westen (Martigny) auf der Autobahn A 9 dorthin. Von Visp dann südwärts über Stalden, durchs Saastal über Saas Grund bis zum Ende der Straße am Mattmark-Stausee. Dort befindet sich ein Wendeplatz der Buslinie 513 und großer kostenpflichtiger, geteerter Parkplatz unterhalb der 780 m langen Staumauer (2203 m). Vor dem Parkplatz gibt es eine breite befahrbare Gras- und Schotterrampe, wo man kostenfrei das Auto abstellen kann. Etwa 100 m nördlich unterhalb vom geteerten Parkplatz erinnert ein großes Kreuz an das größte Unglück der schweizer Baugeschichte. Am 30.8.1965 um 17:20 Uhr – kurz vor Schichtende - brach eine Zunge des Allalin-Gletschers ab. Etwa 2 Millionen m3 Eis begruben 88 Arbeiter. Bis heute scheiden sich die Geister, ob das Unglück durch diese Naturkatastrophe hätte verhindert werden können, wenn die Baubarracken und Kantine nicht unterhalb des Gletscherschliffs gestanden hätten. Die Verantwortlichen wurden jedenfalls vom Gericht in Visp 7 Jahre später freigesprochen, weil die Eislawine nicht vorhersehbar war.
Saas Almagell - 1672 m
Mattmark Stausee - 2203 m
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