Ortler Normalweg - Ortles Via Normale

Klettern
Leicht
(3)

Toureninfo

Diff.
Schwierigkeit 3+
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 950 m  /  950 Hm
5:00 Std.  /  14:00 Std.
AusrichtungNordWestNordwest
AusrichtungNord, West, Nordwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 3:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 6:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Gebirge:
Berg:
Ortler  (3905 m)
Charakter:

Der Normalweg auf den Ortler - schon vom Reschensee ist die weiße Kuppe von „König Ortler“ gut zu sehen, er ist eines der Wahrzeichen in den Ostalpen und wird deshalb auch sehr häufig bestiegen. Der Normalweg auf diesen Eisriesen verläuft über die Payerhütte und stellt vor allem Anforderungen an die Trittsicherheit im leichten Schroffengelände (1 – 2 Schwierigkeitsgrad, kurze Stelle 3+) und verlangt sicheres Gehen im steilen Firn bzw. Eis (kurze Stellen bis 40°). Ortleraspiranten sollten nur bei sicherem Wetter starten, der Felsgrat ist bei Schneelage heikel, auf dem flachen Ortlerplateau kann man sich leicht verirren. Gesamt aber eine der besten Hochtouren in den Ostalpen, bei der nach dem 5-stündigen Aufstieg ein grandioser Ausblick in die Gletscherwelt wartet.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo: Von der Payerhütte auf gut sichtbaren Steigspuren auf dem sog. "Felsenweg" in der Nordwestflanke der Tabarettaspitze (oft vereist), später über eine Scharte in die Südostseite wechseln. Auf Steigspuren weiter in die Scharte der nächsten Erhebung, wobei man vorwiegend auf der Südseite klettert und nur teilweise kurze Stellen in die Nordseite wechselt. Auf der Südseite weiter über die nächste Erhebung zum Fuß des sog. "Wandl". Dieses Wandstück ist mit Ketten klettersteigmäßig versichert, was ein schnelles höher kommen garantiert. Dann noch 100 m den Grat folgend zur nächsten Scharte, wo der Grat wieder steiler wird. Dort sind die technischen Hauptschwierigkeiten. Bei einem Bohrhaken (Stand) einige Meter nach rechts queren und bei einem Haken direkt hinauf zum Standplatz mit Bohrhaken (3+). Dann noch einige Meter ausgesetzt dem Grat folgend, bis man zu einer Scharte gelangt. Weiter einen Hang queren, dann mithilfe einer Kette (am Ende auch Trittklammern) auf den Gletscher, wo die Steigeisen angelegt werden. Auf dem Gletscher (Bärenloch - Vorsicht in diesem Bereich Seracs!) steil immer rechts der Felsen aufwärts - teilweise steil und oben im Fels bis zur Biwakschachtel des Lombardi Biwaks (3316 m). Vom Biwak vorwiegend den Firnrücken aufwärts (stellenweise bis 50° steil, evtl. Leitern!) auf das Gipfelplateau (die Steilheit der Firnflanke nimmt nach oben hin immer mehr ab). Auf dem flachen Plateau (Spalten!) in einem weiten Rechtsbogen zum Gipfel des Ortlers (3905 m). 

Anm.: Es gibt Überlegungen, links vom Bärenloch einen Aufstieg im Fels zur Biwakschachtel anzulegen.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Julius Payer beging gemeinsam mit einem Führer den heutigen Normalweg im September 1865. Julius Payer gilt also quasi als Entdecker des Normalweges, da sie nach Trafoi abstiegen machte er auch die erste Überschreitung des Ortlers.

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

3

Ausrüstung:

Gletscherausrüstung inkl. einer Eisschraube je Teilnehmer, 2 lange Bandschlingen, kurze Bandschlingen, 2 Schraubkarabiner, 3 Normalkarabiner und einen Helm.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Es gibt eine lange Kette und div. Haken und Abseilstellen.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Kurze Stelle 3+, meist 1 - 2, Firn u. Eis bis ca. 35-50° - viel Gehgelände.

Zustieg zur Wand:

Von Sulden über die Tabarettahütte (2556 m) zur Payerhütte (3029 m) aufsteigen (ca. 3 Std.) - dort wird in der Regel genächtigt.

Höhe Einstieg: 

3029 m

Abstieg:

Wie Aufstieg zurück zur Payerhütte und von dieser ins Tal absteigen.

Kartenmaterial:

Tabacco Nr. 08 Ortler-Cevedale Ortlergebiet, 1:25000

Kompass: Vintschgau Val Venosta Nr. 52 1: 50.00

Bemerkungen:

Es handelt sich um eine schwierige - bei Wettersturz und Vereisung sogar um eine sehr schwierige, hochalpine Gletschertour! Im Fels sind Schwierigkeiten II Grades zu bewältigen (kurze Stelle 3+), im Eis Steilpassagen bis 50° (oft sind auch Leitern an den steilen Eispassagen montiert). Oben auf dem Gletscher braucht man einen guten Orientierungssinn (vor allem bei Nebel - Kompass oder GPS mitnehmen. Vorsicht auf Spalten).

Achtung: Beim Ortler Normalweg ist mittlerweile die Mitreißgefahr beim Gehen am kurzen Seil das größte Thema (Mitreißgefahr = Seilschaftsabsturz). Somit geht man in den steilen Eis- und Felspassagen besser nur zu zweit in einer Seilschaft. Bergführer gehen maximal mit 2 Gästen, bei schlechten Verhältnissen (wenig Schnee) nur mit einem Gast.


Durch den starken Gletscherrückgang ändern sich die Verhältnisse fast jährlich!


Zeiten:

Sulden – Payerhütte 3 Std

Payerhütte – Gipfel 4 -6 Std

Gipfel – Payerhütte 3-4 Std (ab hier Ende der Schwierigkeiten)

Payerhütte – Sulden 2,5 Std (ab der Payerhütte führt ein guter Wanderweg zurück ins Tal)

Infostand: 

08.07.2022

Autor: 

Erhard Mitsche

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Über den Reschenpaß ins Vintschgau und bei Sponding in Richtung Stilfserjoch bis zur Abzweigung nach Sulden in Gomago. Nun weiter bis nach Sulden, in Sulden parken. Von dort steigt man zur Payerhütte auf (ca. 3 Stunden).

Talort / Höhe:

Sulden  - 1900 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Payerhütte  - 3029 m

Bilder (29)

Übersichtsbild

Übersichtsbild, Der Aufstieg zum Ortler vom Stilfserjoch aus gesehen., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Aufstieg zur Payerhütte

Aufstieg zur Payerhütte, Ein Gruppe beim Aufstieg zur Payerhütte, Foto: Erhard Mitsche

Payerhütte

Payerhütte, Die Payerhütte, dahinter beginnt der schwierige Teil des Ortler Normalweges., Foto: Erhard Mitsche

Früher Start - der Blick zur Payerhütte

Früher Start - der Blick zur Payerhütte

Schrofen

Schrofen, Anfangs über Schrofen zum Grat., Foto: Erhard Mitsche

Grat

Grat, Blockkletterei im Bereich des Grates, Foto: Erhard Mitsche

Kettenwand

Kettenwand, Die Wandpassage mit der Kette., Foto: Erhard Mitsche

Oberer Teil Kettenwand

Oberer Teil Kettenwand, Im oberen Teil des mit Ketten abgesicherten Gratabschnittes., Foto: Erhard Mitsche

Gletscher

Gletscher, Die erste Passage auf dem Eis - im Bild eine Gruppe beim Abstieg., Foto: Erhard Mitsche

Schlüsselstelle

Schlüsselstelle, Die Schlüsselstelle, dort wird beim Abstieg abgeseilt., Foto: Erhard Mitsche

Schlüsselstelle2

Schlüsselstelle2, Vor allem beim Abstieg staut es sich oft an der Abseilstelle., Foto: Erhard Mitsche

Der Übergang zum Gletscher - Herbst 2022 (Bärenloch)

Der Übergang zum Gletscher - Herbst 2022 (Bärenloch)

Eisteil

Eisteil, Nach der Querung unter dem Bärenloch - rechts am Grat Leute bei der Abseilstelle., Foto: Erhard Mitsche

Kletterstelle unter dem Biwak

Kletterstelle unter dem Biwak, Die kurze Kletterstelle unter dem Biwak (im Bild beim Abstieg)., Foto: Erhard Mitsche

Oberhalb des Biwaks

Oberhalb des Biwaks, Der Gletscher oberhalb des Biwaks (im Bild beim Abstieg)., Foto: Erhard Mitsche

Oberhalb des Biwaks - dort wird es noch einmal steil (Herbst 2022).

Oberhalb des Biwaks - dort wird es noch einmal steil (Herbst 2022).

Stellen bis 40°

Stellen bis 40°, Im Bild eine der steilen Gletscherpassagen oberhalb des Biwaks., Foto: Erhard Mitsche

Gegen oben flacher

Gegen oben flacher, Der Gletscher wird gegen oben hin immer flacher., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Spaltengefahr

Spaltengefahr, Trotz oft guter Spur ist auf Gletscherspalten zu achten., Foto: Dieter Wissekal

Dicke Spur

Dicke Spur, Mit etwas Glück hat es aber eine dicke Spur in der Steilflanke., Foto: Erhard Mitsche

Gipfelplateau

Gipfelplateau, Das flache Gipfelplateau - links von der Mitte, ganz hinten der Gipfel., Foto: Axel Jentzsch-Rabl

Gipfel des Ortlers (3905 m)

Gipfel des Ortlers (3905 m), Der Gipfel mit dem Kreuz., Foto: Erhard Mitsche

Ortler from Payerhütte

Ortler from Payerhütte , Foto: Gyula Farkas

At Lombardi-bivouaq

At Lombardi-bivouaq , Foto: Gyula Farkas

Landscape from the summit of Ortler

Landscape from the summit of Ortler , Foto: Gyula Farkas

OH 2013 Descent

OH 2013 Descent

OH 2013 Descent - Bivak

OH 2013 Descent - Bivak

OH 2013 Descent

OH 2013 Descent

O 2013 Descent

O 2013 Descent

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