Große Gesäuseüberschreitung
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Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Überschreitung der Hochtorgruppe vom Großen Ödstein bis zur Planspitze ist ein ernstes alpines Unternehmen, das ein sicheres seilfreies Klettern im 2ten Schwierigkeitsgrad und eine ausgezeichnete Kondition voraussetzt. Wer mit diesen Tugenden ausgestattet ist, erlebt einer der großartigsten Gratüberschreitungen in den gesamten Ostalpen!
Die Große Gesäuseüberschreitung wird in der Regel von West nach Ost gemacht, da hier die Hauptschwierigkeiten beim Teufelsturm am Beginn der Tour liegen und man den schwierigen Kirchengrat im Aufstieg macht.
Von Johnsbach, Gehöft Oberkainz über den markierten Kirchengrat (3, 4-4:30 Std.) auf den Großen Ödstein aufsteigen. Vom Gipfel steigt man sudöstlich über eine kurze Steilstufe man auf ein schräges Band ab, folgt diesem hinunter bis man zu einem Bohrhaken (früher war hier ein Fixseil) und klettert über einen Riss (3) in die Scharte zwischen Gr. Ödstein und Teufelsturm ab. Vom Schartengrund klettert man (3-) auf den ersten Absatz des Teufelturms zur Gedenktafel. Unter der Tafel nach rechts zum Grat und über diesen (3) hinauf zum Stahlseil (ca. 8 m), mit dessen man unter den Gipfelvorbau gelangt, weiter (2) über den Vorbau bis zum höchsten Punkt, des Teufelsturms (Abseilturm). Auf der Ostseite zu einem Band abklettern und über Bänder im Zickzack zur in die Scharte absteigen. Von der Scharte nach Süden abklettern und in ostlicher Richtung auf Schotterhalten den Gipfel der Östeinkarwand umgehen und auf einem Bandsystem zu der Rinne die von der westlichen Festkogelscharte hinunter zieht. Anfangs in der Rinne, dann rechts davon (2 und ca. 5 Bolts) bis in die Scharte und luftig (2, später leichter) auf dem Grat zum Gipfel des Festkogels aufsteigen. Vom Gipfel zuerst am Grat, dann rechts davon absteigen und der spärlichen Markierung (rote Punkte) folgend den Festkogel-, Haindelkarturm und die Haindlkarwand südlich über Gras und Felsgelände (weinige Kletterstellen bis 2-)umgehend zum Westgrat des Hochtors. Auch hier weitgehend südlich des Grats in der Wiesen-/Felsflanke (Kletterstellen bis 2) hinauf bis man auf den Aufstieg Schneeloch trifft und über diesem gemeinsam zum Gipfel des Hochtors, dem mit 2369 m höchsten Punkt der Tour. Hier Notabstieg über den versicherten Josefinensteig zur Hesshütte (2 Std.) möglich, der Abstieg über das Schneeloch ist nach Johnsbach (3 Std.) ist zwar kürzer, aber ernster, da es einige Kletterstellen bis 2- gibt. Die Große Gesäuseüberschreitung führt über den Ostgrat (Achtung: hier nicht zu lange, den Steinmännern auf den Südostgrat folgen, sondern auf die rot/weiße Punktmarkierung achten) und der Ostwand, die man auf schottrigen Bändern und Felsstufen (bis 2) inkl. einem kurzen Krichband hinunter zum Dachl. Vom Dachl klettertert man (2) auf den Dachlgrat hinunter und geht über schöne Wasserrillen hinüber zur Rosskuppe, die man über den luftigen Westgrat (Kletterstellen bis 2) erklimmt. Vom Rosskuppengipfel auf deinem Stieg Richtung Peternschartenkopf und ein letztes Mal abkletterternd (2) in die Perternscharte. Hier (Not)abstieg zur Hesshütte 1:15 Std. möglich oder auf dem Wanderweg weiter zur Planspitze, dem letzten Gipfel der Gesäuseüberschreitung, und vom Gipfel zum Wasserfallweg absteigen und über diesen hinunter zur Kummerbrücke. - 14,6 km, 2465 Hm Aufstieg und 2822 Hm im Abstieg. Dauer 10-12 Std.
Notabstiege:
Vom Festkogel: Auf Gesäuseüberschreitung noch etwas den Ostgrat absteigen, bis man auf große rote Punkte trifft. Sie leiten hinunter rechts Richtung Schneekarturm/Schneeloch, wo man auf den gut markierten Abstieg vom Hochtor durch das Schneeloch trifft. Auf diesem weiter zum Ghf. Kölbl absteigen.
Vom Hochtor:1) Dem markierten Weg über das Schneeloch nach Johnsbach folgen. 3 Std., Kletterstellen 1-2, oder 2) Empfohlen: Über den Josefinensteig zur Hesshütte absteigen, 2 Std.
Von der Peternscharte auf markierten Weg zur Hesshütte, 1:15 Std.
Unbekannt.
1 x 50 m
5
1 x 30 m Einfachseil, 5 Expressschlingen, evtl. Klemmkeil-Sortiment, Schlingen und Helm.
Zwei Bohrhaken beim Abstieg vom Großen Ödstein in die Scharte zum Teufelsturm und ein 8 m Stahlseil am Teufelsturm. Sonst sind keine Sicherungen vorhanden.
Der Bereich rechts von der Rinne, hinauf zum Grat vor dem Festkogelgipfel (2ter Grad) wurde 2021 üppig mit Klebebohrhaken (ca. 5 Stk.) zusätzlich abgesichert.
Mehere Stellen 3 und regelmäßig auch teils exponierte Kletterstellen im 2ten Grad, viel Gehgelände.
Von Johnsbach auf dem markierten Weg zum Ödstein, die Kletterei beginnt im Bereich der Johnsbacher Scharte auf ca. 1780 m.
1380 m
Ist Bestandteil der Tour und erfolgt über den Wasserfallweg; ca 2 Stunden ab der Mündung des Abstieges von der Planspitze in den Wasserfallweg.
ÖK 99 Rottenmann, Kompass WK Nr. 69 Gesäuse, AV Karte Nr. 16 Ennstaler Alpen
Große alpine Bergfahrt. Nur für trittsichere und konditionstarke Bergsteiger. Bei Nässe extrem gefährlich!!!!, d.h. nur bei sehr sicheren Wetter einsteigen!
Die Wegfindung zwischen Ödstein und Hochtor ist aufgrund der guten roten Strichmarkierung inzwischen einfach. Ab dem Hochtor braucht es alpines Gespür.
Aufgrund des teilweise schroffigen und mit Schotter versehenen Geländes ist während der gesamten Tour volle Konzentration erforderlich.
Wer sich nicht sicher ist, sollte die Tour mit einem erfahrenen lokalen Bergführer genießen. Wir empfehlen für diese Tour den Gesäusekenner Rene Guhl von bergpuls.at
Tipp: Wer es auf zwei Etappen angehen möchte, geht am ersten Tag bis aufs Hochtor, steigt über den versicherten Guglgrat/Josefinensteig (A/B, markiert) zur Hessehütte und klettert am nächsten Tag über den Rossschweif aufs Hochtor und beendet die Überschreitung bis zur Planspitze.
30.08.2021
Andreas Jentzsch
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Admont oder Hieflau auf der B146 bis zur Abzweigung Johnsbach. In Johnsbach zum Gehöft Oberkainz ca. 300 m vor dem Ghf. Östeinblick links abzweigen und bis zum Ende der Fahrmöglichkeit. Parkmöglichkeit für ca. 6 PKWs vorhanden.
Johnsbach - 850 m
Gehöft Oberkainz - 925 m
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