Grandes Jorasses - direktes Leichentuch

Eisklettern
Schwer
(1)

Toureninfo

Diff.
Schwierigkeit 90°
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 1100 m
10:00 Std.  /  16:00 Std.
AusrichtungNord
AusrichtungNord
Abstiegzeit
Abstiegzeit 6:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Berg:
Grandes Jorasses  (4208 m)
Charakter:

Der lange Zustieg, die Abgeschiedenheit und der Anstieg selbst machen diese Tour zu einem absoluten Erlebnis in einer unvergleichlichen Umgebung. An diesem Berg gibt es keinen leichten An- und Abstieg. Die „normale“ Linie durch das Leichentuch folgt dem Eisfeld nach links auf den Hirondelles Grat (bei ca. 3800 m). Der Direktausstieg folgt einem markanten Gully gerade hoch, wendet sich dann nach rechts und endet erst bei knapp 4.100 m am Grat.

Genaue Routenbeschreibung:

Vom Einstieg auf ca. 3100 m (kleine Randkluft) fünf Seillängen oft kombiniert gerade hoch (80°). Dann über das Haupteisfeld am rechten Rand (Steinschlag geschützt) zum gut erkennbaren Gully hoch (ca. 10-12 SL, 60- 70°). Am Beginn des Gullys Schlüsselstelle durch wenig Eisauflage (WI 6+ oder schweres Mixedgelände) in sieben Seillängen bis zum Ausstieg am Hirondelles Grat auf 4.100 m (bei uns perfektes Steileis WI 5). Den Grat bis zum Gipfel folgen.

Einen guten Bericht über die Fly & Climb Begehung von Dani Arnold und Michael Kräftner gibt's hier.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Rene Desmaison vom 17. bis 25. Jänner 1968!

Seillänge: 

2 x 60 m

Expressschlingen: 

10

Ausrüstung:

Halbseile 2 x 60 m, komplette Eisausrüstung, Abalakovschlingen, 5- 10 Exen, kleine bis mittlere friends, Messerhaken

Ergänzung zur Schwierigkeit:

TD- 4 IV P3 5.5/E4, 70-90°, Direktausstieg WI 5 bis WI 6+ (bei wenig bis keinem Eis M6)

Je nach Schnee- bzw. Eisverhältnissen ändert sich der Charakter der Wand grundlegend! Bei Trittfirn und gesetztem Schnee ist im Mittelteil sogar eine Schibefahrung möglich, bei Blankeisverhältnisse ist es sportlich fordernd (Wadentraining de luxe!). Im unteren Teil am rechten Rand Absicherungsmöglichkeiten im Fels mit Friends und Messerhaken möglich.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Entweder die Bergstation der Montenvers Zahnradbahn (1.913 m) direkt aus Chamonix rauf oder (besser!) mit dem Gleitschirm (20 min!) von der Aiguille du Midi (3.842 m) direkt über das mer de glace fliegend zum Leschauxgletscher (hochalpiner Flug- ist ein gesondertes Abenteuer: von der Bergstation der Midi Seilbahn ca. 150 HM über ausgesetztem Grat zum Startplatz runter (Steigeisen!). Startmöglichkeiten nach Norden- steil und nach Süden- Achtung auf Stahlseile! gegeben. Bei Start Richtung Nord sofort nach rechts drehen und (hoffentlich) über den Felsgrat auf die Südseite rüber zum Mer de Glace. Wenn die Überquerung nicht gelingt, hast immer noch einen geilen Flug nach Chamonix runter (oder zur Bergsation der Montenvers Bahn…). Bei Start Richtung Süden gleich nach links abbiegen und flach über das Mer de Glace Richtung Osten zum Leschauxgletscher. Ca. 6 Kilometer Luftlinie: Landung am besten unterhalb der Leschauxhütte am Gletscher- Achtung: kein Windsack und unklare Windverhältnisse am Gletscher!

Beim Zustieg zu Fuß von der Zahnradbahn Bergstation in ca. 4 Stunden zur Leschauxhütte (nur im Sommer bewirschaftet- klein). Winterraum gut ausgestattet- 12 Personen). Von dort in 2 bis 3 Stunden zum Einstieg. Den Zustieg am besten am Vortag spuren bzw. erkunden, da viele Spalten und im Dunkeln leicht zu verlaufen (alternativ auch Biwak unter der Wand möglich)

Achtung: Zahnradbahn fährt drei Wochen im Oktober nicht- dann verlängert sich der Zustieg um ca. 2 Stunden!

Abstieg:

Direkt vom Gipfel Richtung Süden- zuerst über Schnee, dann über einen felsigen Grat abkletternd in eine markante Gletschermulde. Diese nach Westen queren zur Whymperrippe. Über Fels runter (Abseilstellen) und neuerliches Queren einer 40-45° steilen Eisflanke nach Westen zu den Reposoirfelsen. Den Grat abklettern oder abseilen. Dann durch ein Gewirr aus Spalten und Seracs in leichteres Gelände. Am Ende des Gletschers schottrig zur Boccalatte Hütte (2.804 m- 4 Stunden. Achtung: Hütte nicht immer offen! Winterraum…). Von dieser über einen steilen Möränenrücken teils mit Fixseilen gesichert und Stahlleitern steil runter ins Val Ferret (2 Stunden).

Alternative: mit dem Gleitschirm hochalpiner, steiler Startplatz Richtung Süden- Umrundung der Jorasses nach Norden und Flug nach Chamonix möglich (stellt höchste Anforderungen an den Piloten!)

Infostand: 

14.10.2017

Autor: 

Micheal Kräftner

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Über die Schweiz: Autobahn bis Martigny, dann über den Col de la Forclaz und den Col des Montets von Osten kommend nach Chamonix.

Über Italien: Autobahn bis Courmayeur, dann durch den Mont Blanc Tunnel (46 €/ Richtung) von Süden kommend nach Chamonix.

In Chamonix zur Montenves Zahnradbahn.

Talort / Höhe:

Chamonix  - 1035 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Bergstation Montenvers Zahnradbahn  - 1913 m

Bilder (12)

Übersicht Leichentuch mit Direktausstieg an der Grandes Jorasses (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Übersicht Leichentuch mit Direktausstieg an der Grandes Jorasses (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Detailübersicht Leichentuch  Direktausstieg an der Grandes Jorasses (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Detailübersicht Leichentuch Direktausstieg an der Grandes Jorasses (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Bereits im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Bereits im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Start auf der Aiguille du Midi (3.842 m) (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Start auf der Aiguille du Midi (3.842 m) (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Auf dem Weg zum Einstieg (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Auf dem Weg zum Einstieg (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Landeanflug auf den Gletscher Glacier de Leschaux (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Landeanflug auf den Gletscher Glacier de Leschaux (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Im unteren, leichten Teil des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Im unteren, leichten Teil des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Auf dem Weg zum direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Auf dem Weg zum direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Bereits im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Bereits im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Dani Arnold  im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Dani Arnold im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Michael Kräftner im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Michael Kräftner im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Michael Kräftner im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

Michael Kräftner im direkten Ausstieg des Leichentuchs (c) Michael Kräftner / bergtraum.at

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