Breithorn Nordwand (NNW)

Eisklettern
Mittel
(2)

Toureninfo

Diff.
Schwierigkeit 60°
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg3070 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 1100 m  /  1280 Hm
7:00 Std.  /  11:15 Std.
AusrichtungNordwest
AusrichtungNordwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:45 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Breithorn  (4164 m)
Charakter:

Vorwiegend Eistour mit leichten kombinierten Stellen in den Gipfelfelsen und je nach Einstieg Felskletterei bis IV im Zugang zum Firnrücken. Sehr lohnende Tour. Wird, da etwas schwerer, seltener durchgeführt als der Trifjigrat. Durchschnittneigung 50 Grad, Schlußwand 60 Grad.

Genaue Routenbeschreibung:

Bethmann-Hollweg-Supersaxo-Route mit Direkteinstieg


Vom Fuß der Wand hoch zur Randspalte und nach deren Überwindung nun im Wesentlichen 3 Möglichkeiten den Firnrücken zu erreichen.


1.Direkteinstieg:

Nach links zu dem Felsband ziehen welches in den linkerhand befindlichen Gletscherabbruch zieht. Das Felsband (Schnee, Fels bis III) schräg empor klettern bis zum Gletscherabbruch. In diesem wieder nach rechts heraus nahe der Felsen emporklettern zum Firnrücken (je nach Zustand des Seracs Eis bis 70 Grad, Fels evtl. bis IV bei Ausaperung. Auf dem Firnrücken gerade empor bis zur oberen Randspalte des Eisschildes. Der Firnrücken hat Anfangs etwa 40 Grad und steilt sich dann auf etwa 50 Grad auf um sich auf etwa 3600m vor der 2. Randspalte (guter Rastplatz auf etwa 3650m vor 2. Randspalte) wieder etwas zurückzulegen.


2. Originaleinstieg:

Von der untersten Randspalte auf dem Gletscher, rechts parallel zu den Felsen weiter empor bis eine schräg nach links emporziehende Felsrinne (angeblich Fels IV) ein Erklettern des Firnrücken erlaubt.


3. Welzenbachvariante (vermutlich)

Von der Randspalte auf dem Gletscher empor bis zu der markanten Eisrinne (Steilheit etwa 55-60Grad) die schräg links zum Eisschild emporzieht.


Weiterweg ab 2. Randspalte:

Das Eisschild (60Grad) empor und schräg links gegen eine Kante zu den Gipfelfelsen. Über leichten Fels (III) und Firn zum Gipfelfirnfeld. Ab Ende der Felsen in weiteren 45m in etwa 40-45Grad steilem Firn zum Gipfel.


Zeitbedarf für die Wand ist stark von der Länge der Blankeisstellen abhängig.

Hütte bis Einstieg: 1h 45min

Einstieg bis Gipfel, je nach Variante und Verhältnisse: 5-8h

Hütte bis Gipfel: zw.: 7-10h

Gipfel bis Bergbahn Trockener Steg: 2h 30 min

Hütte über Gipfel bis Bergbahn Trockener Steg: 10-12h

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Dietrich von Bethmann-Hollweg und Gebrüder Oskar und Otmar Supersaxo 1919,

Zweitbegeher: Willo Welzenbach mit etwas geänderter Linienführung 1926

Expressschlingen: 

6

Klemmkeile: 

3-7

Friends: 

0,4-1

Ausrüstung:

bei Blankeis 6-7 Eisschrauben, 3-4 mittlere Felshaken (1-2 dünne Messerhaken), Keile 3-7 und Friends 0,4-1, 60m Seil

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Das Breithorn zählt auf dem Normalweg zu den leichtesten 4000er der Alpen. Durch die imposante Nordwand des Hauptgipfels ziehen jedoch ein paar lohnende schöne Touren und Variantenmöglichkeiten.

Die Bethmann-Hollweg-Supersaxoroute in der NNW-Wand aus dem Jahre 1919 ist zwar etwas schwieriger als der Triftjigrat aber auch anregender und direkter. In der Literatur wird diese Route teilweise auch nach dem Zweitbegeher (1926, mit Linienführung über die von recht nach links oben ziehende markante Eisrinne) Welzenbachroute genannt. Die Wand hat ab Einstieg etwa 1100Hm, bei Eis bis 55/60 Grad (Gipfeleisschild etwa 350Hm) und Fels III (Ausstiegsfelsen) bzw. bis ca. IV im Originaleinstieg. Die im Führer erwähnte Eisschlaggefahr hängt vom Zustand des Gipfelseracs ab.

Durch den technisch leichten Abstieg und Zustieg sehr lohnendes Unternehmen. Durch die Möglichkeit der Bahnbenützung können Zustieg (zur Gandegghütte) und Abstieg extrem verkürzt werden.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Von der Gandegghütte den Felsrücken in südsüdöstlicher Richtung entlang bis auf einer Höhe von etwa 3120m. Nun kann nach links (östlich) einfach auf den unteren Theodulgletscher abgestiegen werden. Den Gletscher Richtung der gegenüberliegenden Felsinsel P. 2982 queren und auf etwa gleicher Höhe den Trifjigletscher queren um dann schräg links empor zur Randspalte zu gelangen.

Höhe Einstieg: 

3070 m

Abstieg:

Vom Gipfel in westlicher oder östlicher Richtung (je nach Verhältnissen) den Schneegrat entlang und dann einfach absteigen zum Breithornplateau und gegen Westen ins Skigebiet der Kleinen Matterhornbahn (Gipfel-Skigebiet etwa 1h). Bei Bahnbetrieb Möglichkeit ab hier ins Tal zu fahren. Sonst weiter auf der Skipiste zurück zur Bergbahnstation Trockener Steg (Gipfel-Trockener Steg etwa 2,5h) und ab hier mit der Bahn nach Zermatt oder auf der Talabfahrt zu Fuß nach Zermatt (Gipfel-Zermatt etwa 5h).

Kartenmaterial:

Mischabel, Blatt 284S, 1:50 000

Bemerkungen:

Die Bergfahrt ab Zermatt via Furi zur Bergstation Trockener Steg kostet 29 Franken.

Die Zugfahrt ab Täsch nach Zermatt und Retour 14,50 Franken und fürs Parkhaus zahlt man in Täsch leider nochmal 11 Franken pro Tag (Stand 2006).

Zustieg zur Gandegghütte: 1. Bei Bahnbenützung: Mit der Bergbahn ab Zermatt nach Furi. Umsteigen in die Bergbahn Trockener Steg. Ab Gipfelstation Trockener Steg noch etwa 20 Min. auf markiertem Weg (Sommer sichtbar, Winter Stangen) in südlicher Richtung zur Gandegghütte. Diese steht auf dem Felsrücken oberhalb des unteren Theodulgletschers. 2. Zu Fuß: Von Zermatt nach Furi und auf der breiten Straße der Skiabfahrt weiter bis Bergstation Trockener Steg. Ab hier in südlicher Richtung in 20 Min. zur Gandegghütte (1415 Hm, laut Führer etwa 4 h).

Infostand: 

31.05.2006

Autor: 

Alban Glaser

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmittel bis Täsch (Parkhaus) und ab hier mit der Bahn nach Zermatt (autofrei)

Talort / Höhe:

Zermatt  - 1616 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Gandegghütte  - 3030 m

Bilder (20)

Breithorn Nordwand

Breithorn Nordwand, rot: Bethmann-Hollweg-Supersaxo-Route mit Direkteinstieg gelb: Zustieg, Foto: Alban Glaser

Routenübersicht Breithorn Nordwand

Routenübersicht Breithorn Nordwand, Routen und Varianten in der Nordwand des Breithorn Hauptgipfels (Westgipfel), Foto: Alban Glaser

Zustieg zur Wand, Übersicht

Zustieg zur Wand, Übersicht , Foto: Alban Glaser

Firnrücken, mittlerer Teil

Firnrücken, mittlerer Teil

Wandfuß, auf Höhe der ersten Randspalte

Wandfuß, auf Höhe der ersten Randspalte , Foto: Alban Glaser

Gandegghütte

Gandegghütte , Foto: Alban Glaser

Felskletterstelle im Direkteinstieg

Felskletterstelle im Direkteinstieg , Foto: Alban Glaser

Mittelteil des Eisschildes, bei felsiger Engstelle

Mittelteil des Eisschildes, bei felsiger Engstelle , Foto: Alban Glaser

Felsband, das in den Gletscherabbruch zieht

Felsband, das in den Gletscherabbruch zieht , Foto: Alban Glaser

nach Randspalte, Querung zum Felsband des Direkteinstieges

nach Randspalte, Querung zum Felsband des Direkteinstieges , Foto: Alban Glaser

kurz nach der oberen Randspalte, Beginn Eisschild

kurz nach der oberen Randspalte, Beginn Eisschild , Foto: Alban Glaser

unterer Teil des Eisschildes

unterer Teil des Eisschildes , Foto: Alban Glaser

Felsaufbau mit Gipfelserac über dem Eisschild

Felsaufbau mit Gipfelserac über dem Eisschild , Foto: Alban Glaser

Firnrücken, mittlerer Teil

Firnrücken, mittlerer Teil , Foto: Alban Glaser

Kletterei im Direkteinstieg

Kletterei im Direkteinstieg , Foto: Alban Glaser

Mitte der Gipfelfelsen

Mitte der Gipfelfelsen , Foto: Alban Glaser

gegen Ende des oberen Eisschildes

gegen Ende des oberen Eisschildes , Foto: Alban Glaser

Breithorn Gipfel, Blick auf Monte Rosa Massiv

Breithorn Gipfel, Blick auf Monte Rosa Massiv , Foto: Alban Glaser

Firnrücken, unterer Teil

Firnrücken, unterer Teil , Foto: Alban Glaser

im Gletscherbruch des Direkteinstiegs

im Gletscherbruch des Direkteinstiegs , Foto: Alban Glaser

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