Test und Vergleich Sicherungsbrillen

Was macht einen guten Sicherungspartner aus?  Er behält den Kletterer immer im Blick und muss daher den „Kopf in den Nacken legen“. Dies kann zu Schmerzen und Verspannungen führen und sogar einen Gähnreflex auslösen, was durch „Mund auf  und Augen zu“ zu einer echten Gefahr werden kann. Seit 2008 sind jedoch all diese unangenehmen Begleiterscheinungen Geschichte: Albi Schneider erfindet die Sicherungsbrille und erlöst damit den Klettersport.

Lange Zeit war Albi mit seiner Erfindung alleine auf dem Markt. Seit geraumer Zeit jedoch, tummeln sich einige Mitbewerber auf dem Markt, mit dem gleichen Ziel, den Hals beim Hochschauen vor Überstreckung zu schützen. Wir haben die drei gängigen Modelle für euch verglichen und in einer Tabelle bewertet.

CU Sicherungsbrille 3.0

Der Marktführer und Erfinder CU bringt bereits die dritte Generation seiner Sicherungsbrille auf den Markt und bietet neben dem Grundmodell auch sechs tolle Farbvarianten, für die man aber leider 20 Euro mehr bezahlt. Die Qualität der CU Brille ist top: Optische Gläser eingefasst in hochwertigem Edelstahl in einem modernen, wirklich ansprechenden Design. Das hat eben, wenn dann auch noch „Made in Germany“ draufsteht, seinen Preis. Ausgeliefert wird die Brille, die aufgrund der weiten Bügel auch für Brillenträger interessant ist, mit einem Reinigungstuch aus Microfaser, einem Brillenband und einer Aufbewahrungsbox. Die Bügel haben am Ende keine klassische Biegung, sondern halten durch seitlichen Andruck. Was fehlt ist vielleicht ein Case für den Gurt, doch brauchen tut man das eigentlich nicht wirklich. Es  gibt ein Reparaturservice, wo z.B. die Bügelenden kostenlos getauscht werden.

+             super Design, Qualität, breites Sichtfeld und weite  Bügel

-              hoher Preis, fast nur im eigenen Webshop zu kaufen

Web & Shop:  www.powernplay.de

Y&Y Vertical

Sieht der CU verdammt ähnlich und ist sogar um rd. 30,- Euro billiger. Gerade deshalb lohnt es sich einmal genauer hinzusehen. Das Design ist nicht ganz so schnittig wie bei der CU, wobei die durchsichtigen Bügelenden etwas an die gute alte Krankenkassenbrille erinnern, das ist aber sicher Geschmackssache. Ein wichtiger Unterschied ist jedoch das deutlich schmälere Sichtfeld – man sieht mit der CU einfach mehr von der Wand und vom Kletterer. Die Bügel sind ebenfalls deutlich enger, was besonders Brillenträger negativ zu spüren bekommen, da das Metall die darunter sitzende Brille auch gerne zerkratzt. Ausgeliefert wird die Brille in einem Etui, das man mit einem etwas sperrigen Klettverschluss oder Karabiner am Gurt befestigen kann, sowie einem Band und Ersatzpads. Das Verstauen in dem am Gurt befestigten Case ist jedoch sehr mühsam, da die Bügel gerne hängen bleiben. Beim Preis ist man auch dem Erfinder gefolgt und lässt sich für die bunten 10 Euro mehr bezahlen, wobei die angebotenen Farben auch nicht so peppig sind. Für Preisbewusste gibt es jüngst eine Brille namens Plasfun. Sie ist bis auf die Gläser aus Plastik und kostet 10 Euro weniger. Alle Brillen sind „Made in China“.

+             Preis

-              schmales Sichtfeld, gebogene Bügelenden

Web & Shop:  www.yy-sicherungsbrillen.com

LePirate

Auch aus China kommt der jüngste und mit Abstand billigste Sicherungsbrillen-Anbieter. Wenn man den Mut aufbringt, auf einer chinesischen Website ohne jegliche Firmenangabe und Impressum zu bestellen, erhält man tatsächlich bald eine Brille. Die Brille ist bis auf die Gläser aus Plastik und hat auch ein breites Sichtfeld und enge Bügel. Designmäßig checkt LePirate bei der Y&Y Plasfun Sicherungsbrille ein und sie ist mit Abstand die schwerste Brille. Der große Nachteil liegt aber in der schwächeren Spiegelung, denn man muss den Kopf deutlich höher anheben, damit man den Kletterer sieht und genau das möchte man ja durch die Verwendung einer Sicherungsbrille vermeiden. Ausgeliefert wird dieses Modell nur in schwarz. Erhältlich ebenfalls mit Etui, Band und Brillenputztuch. 

+             Preishammer, breites Sichtfeld

-              schwächere Spiegelung, Gewicht

Web & Shop:  www.belayglasseslp.com

Generell sollte man sich beim Kauf einer Sicherungsbrille überlegen, wie oft man sich eine neue Brille kauft, und, wie bei einer optischen Brille, auch auf das Design achten.  Die Edelstahlbrillen von CU und Y&Y sehen hochwertiger aus und halten sicher auch länger, können aber auch darunter getragene optische Brillen mit den Bügeln zerkratzen. Brillenträger sollten sich für die CU oder die Le Pirate Plastikbrille entscheiden, da ihre Bügelenden weniger stark gebogen sind.

Vergleichstabelle Kletter-Sicherungsbrillen