Mit dem Tricky kommt man oft einfacher und schneller zum rettenden Bohrhaken.
30 September 2019

Test Tricky - die Reach Extender Express von Climbing Technology

Climbing Technology bringt mit dem Tricky eine durchdachte Schummel-Express auf den Markt

Der Griff ist klein, die glatte Platte darüber sieht nicht einladend aus, der Bohrhaken steckt aber ums Verrecken zu weit oben – vermutlich wurde die Route von einem Basketballer eingebohrt – wie hänge ich diesen Haken jetzt sicher ein um keinen Abgang zu machen. Vermutlich alle habe so etwas schon erlebt. Ähnlich einem Clipstick gibt es von diversen Firmen lange, tlw. sogar sehr lange versteifte Expressschlingen, mit denen man dieses Problem löst.

Der italienische Hardware Spezialist Climbing Technology hat mit dem sogenannten Tricky eine neue Panic-Express auf dem Markt. Wir haben uns dieses Teil mal etwas genauer angeschaut und die Vor- und Nachteile kurz skizziert. Climbing Technology verwendet einen sehr schmalen Einhängekarabiner, dessen Öffnung man mit einem kleinen Metallsteg fixiert. Am Anfang ist das etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man die Sache heraus hat, funktioniert es aber recht gut (im Regelfall hat man die Karabiner der Panic-Express immer geschlossen am Gurt hängen, da sich sonst das Seil dort verhängt).

Wenn der Tricky einmal im Haken hängt, sollte man diesen beim Vorbeiklettern (oft gibt es beim Haken ja glücklicherweise doch einen guten Griff) gegen eine richtige Expressschlinge austauschen. Je nach Größe der Bohrhakenöse kann dieser Vorgang aber bei zwei Karabinern in der Öse zur echte Tortur werden (der Kong Karabiner lässt sich eher schlecht aushängen, wenn sich zwei Karabiner in der Lasche befinden). Da der Karabiner des Tricky sehr dünn ausgeführt ist, geht dieser Tausch wirklich sehr gut – beim sehr dicken Karabiner der Kong-Panic-Express gibt es da leider oft Probleme.

Mit dem Tricky kommt man einfacher zum Bohrhaken.
Das Seil einhängen und man ist sicher.
Der Tricky wird gegen eine normale Express ausgetauscht - das geht wegen dem schmalen Karabiner besser als bei der Kong-Panic-Express.
Klettern mit dem Tricky am Gurt.
Der Tricky beim Einsatz.
Tricky mit 35 cm links und Kong Panic 50 cm rechts.
Ein großer Vorteil ist die Verbiegbarkeit des Tricky.
So wird der Tricky Karabiner geöffnet.
Mit dem Tricky kommt man oft einfacher und schneller zum rettenden Bohrhaken.
Der Tricky von Climbing Technology.
Man sieht die Karabinerfixierung des Tricky (Drahtteil).
Wenn man den Tricky in dieser Position nach unten zieht, schließt er.

Neben dem dünnen Karabiner gibt es beim Tricky noch einen weiteren Vorteil, man kann den Tricky quasi einklappen und ihn so recht kurz am Gurt oder im Rucksack verstauen. Bei der Kong-Panic-Express geht das leider nicht, hängt diese beim Fußabstieg am Klettergurt, muss man darauf achten, dass man nicht über die Kong-Verlängerung stolpert.

Bei einer Verlängerung kommt es auch auf die Länge an. Bei anderen Herstellern gibt es 30 cm, 45 cm und 50 cm im Portfolio. Wobei man sich mit einem längeren Modell natürlich etwas einfacher tut, den rettenden Bohrhaken von weit unten zu klippen. Climbing Technology Tricky kommt mit 35 cm auf den Markt und das ist eher kurz, aber noch mit einer brauchbaren Reichweite, um sich bei zu hoch gesetzten Bohrhaken erfolgreich zu helfen.

Fazit Bergsteigen.com: Der Climbing Technology Tricky ist eine gute Schummel-Express, dessen Stärken vor allem im schmalen Karabiner und in der Verbiegbarkeit (hängt nicht weit runter) liegen.

Tricky Climbing Technology

Länge: 35 cm

Bruchlast längs: 22 kN

Bruchlast offen: 8 kN

Gewicht: 90 Gramm

Preis: UVP: 30 Euro (online 19-27 Euro)

Webtipp: Climbing Technology



Nach oben