"Inside View" auf das junge Label für ambitionierte Skibergsteiger Made in Europe
"Griaß Eich" ertönt es aus dem Mund von Andi Schreilechner. Der gebürtige Bayer und Wahlsteirer ist Produktentwickler der Hyphen gmbh und seines Zeichens für den Aufbau der neuen Outdoormarke verantwortlich. Er möchte uns morgen seine Produktion an der slowenisch-kroatischen Grenze zeigen: „Denn es glaubt ja kana mehr, dass man in Europa überhaupt noch produzieren kann.“ Auf der Fahrt erfahren wir bereits viel über die junge Marke, die inzwischen auch jeder richtig aussprechen kann.
Die Funktionalität steht bei Hyphen an oberster Stelle „Wir machen Jacken und Hosen für den ambitionierten Skibergsteiger. Bei uns kommt, anders als bei den meisten Marken, die Funktionalität noch vor dem Preis, denn wir haben keine vorgegebenen Zielpreise, nach denen wir uns richten müssen. Am Anfang steht bei uns die Idee des Skitourengehens und das Funktionalitätsbedürfnis des ausübenden Sportlers. Diese 2 Faktoren setzen wir dann konsequent um und daraus ergibt sich dann am Ende der Preis.“ Gefertigt wird in Mursko Središće, der nördlichsten Grenzstadt Kroatiens und das schon seit über 15 Jahren. Die eigene Hyphen Kollektion für den Skibergsteiger ist aber erst zwei Jahre alt. Hosen und Jacken sind nach den Testgebieten benannt und sprühen nur so vor Details, wie jene bei der brandneuen Lugauer Hose.
Lugauer - eine Hardshell Tourenhose der Extraklasse
Highlight bei dieser Skitourenhose ist sicher das schweißabsorbierende Sweatpad, das man nach dem Aufstieg wenden kann, damit man trocken und warm bleibt. Auch bei den Gamaschen wurde nicht beim Material gespart, „denn jeder weiß, wie rasch man mit den Steigeisen unten in der Hose hängen bleibt. Das geht bei der Lugauer nicht, denn die Gamasche hat einen Steigeisenschutz aus abriebfestem und schnittfestem Aramidmaterial.“ Die Hose sieht mit dem körperbetonten Schnitt auch extrem sportlich aus, hat aber nichts mit den Speed-Stretchhosen des Mitbewerbs zu tun. Natürlich ist auch die Lugauer PFC frei und die Oberschenkel sind vorne durch Laminat mit Klima regulierender C-Change Membrane, die auch dem bluesign®-Standard entspricht, gegen Wind, Wasser und Kälte geschützt.
Händischer Qualitätscheck
Doch zurück zur Fertigung und unserer Reise. Im Werk treffen wir auf Peter Reinschmidt, das zweite Bindeglied der jungen Skitourenmarke. Stolz führen uns Andi und Peter gemeinsam durch ihre Produktionsstätte. Knapp 70 Frauen sorgen, angeführt vom Produktionsleiter Igor, in zwei Schichten dafür, dass die Qualität stimmt. Die Produktion beginnt am CAD Zeichner, geht zum Zuschnitt und Druck. Dann wird genäht und verschweißt. Taschen, Logos und der Sturmatmer bei der Jamspitz Jacke werden gelasert. Am Ende jeder Produktionskette stehen noch zwei Frauen, die bei jedem Stück die Nähte, Schnitte und Größe checken. „Es ist uns wichtig, die gesamte Produktion selbst im Blick und in der Hand zu haben. Fair, nachhaltig und transparent. Wir produzieren zu 95 % mit europäischen Materialien und schaffen es, den gesamten Weg von der Idee bis zum Outfit komplett in Europa zu gehen“ erklärt uns Peter stolz. Wir sind beeindruckt, insbesondere, dass sich so eine Produktion in Europa noch rechnet. „Das geht, wenn man seine Auslastung gut planen kann“, was schlussendlich neben der förmlich spürbaren Bergbegeisterung von Andi Schreilechner auch ein Grund für den Launch der eigenen Skitourenmarke war. „Wir kommen ja aus dem UV-Schutz und produzieren für namhafte Marken vor allem Sommerkollektionen (Anm: Diese werden im Winter produziert) und im Sommer konzentrieren wir uns jetzt auf die Fertigung unserer eigenen Marke.“ Das Konzept geht auf und die Kollektion wird im Winter 2016/2017 stark ausgebaut.
Testen, testen, testen
Am frühen Nachmittag sitzen wir wieder im Auto Richtung Gesäuse. Dort ragt auch der namensgebende Berg "der Lugauer", das sogenannte Matterhorn der Steiermark, beeindruckend empor. Dort wollen wir am nächsten Morgen die Hose und Jacken testen. Als wir uns gegen 14:00 Uhr dem Gesäuse nähern, fragt Andi nach dem Mondstand und nach unseren Stirnlampen und eine gute Stunde später sind wir bereits beim Aufstieg zum Kaibling. Es ist kalt, windig und angeführt von Stefan, der als Bergführer Hyphen seit der Geburt der Marke auf Herz und Nieren testet, geht’s bergaufwärts. Die Jampspitz Jacke sitzt perfekt und ist absolut winddicht. Bei der Abfahrt setzen wir die Stirnlampen auf und auch hier merkt man, dass die Entwickler bei der Kapuze an Nachtabfahrten gedacht haben. Am nächsten Morgen geht es im Johnsbachtal nochmal nordseitig auf das Blaseneck. Hose und Jacke passen sich perfekt unserem Körper an und werden von den überholten Tourengehern bestaunt. Auf dem Gipfel können wir auch zum Lugauer hinüberschauen, der mit seiner berühmten Lugauer Plan die Königisskitour im Johnsbachtal darstellt und ein ebenbürtiger Namensgeber ist. Nach der Abfahrt geht’s ohne Zwischenstopp auf den nächsten Gipfel hinauf. Testen, testen, testen und das, obwohl wir eigentlich schon überzeugt sind.
Andi Schreilechners Führung durch die Bastlstube