Im Jahr 2003 machte sich der 22-jährige Schweizer Rissspezialist Didier Berthod an die Tour “Greenspit“ über dem Örtchen Rosone im Valle dell'Orco (I) ran.
Greenspit wurde 1980 eingebohrt und ging nur bis zur halben Wandhöhe. Didier entfernte die Bolts und konnte am 14. Sept. 2003 die 12 horizontalen Meter von “Greenspit“ frei klettern, wobei er vorher die Friends anbrachte.
Didier gab die Schwierigkeiten mit 5.14a (8b+) an, wobei er sich bei seinem Vorschlag auf die Vally (Yosemite) Bewertung bezog, die um vieles härter ist als hier. Nach der in Europa gängigen Bewertung müsste man für “Greenspit“ glatt 9a (11) auswerfen. Unter erücksichtigung dieser Unterschiede schlug Didier 5.14a oder 8b+/9a vor.
Didiers Reinheitsgebot
Obwohl Didier mit dieser Leistung den schwersten Riss in Europa für sich verbuchen konnte, war er mit dem Begehungsstil – die Friends wurden vor der eigentlichen Rotpunktbegehung beim Abseilen angebracht - noch nicht ganz zufrieden.
Im September 2005 bereinigte er auch noch diese kleine Unsauberkeit bei seinem Begehungsstil und setzte die Sicherungen (7 Cams) im Vorstieg. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach seiner Erstbegehung gelangen Didier die 12 überhängenden Rissmeter in der reinsten Form.
Video: Greenspit 8b+ – 3.37 min