Dem britischen Bergsteiger Leo Houlding gelang auf einer Expedition vom 25. Juni bis 28. Juli 2015 gemeinsam mit seinem Team - Joe Möhle, Matt Pickles, Matt Pycroft und Waldo Etherington - die Erstbesteigung der Nordwestwand der 1.200 Meter hohen Mirror Wall in Grönland. 23 der 25 Seillängen kletterten sie frei.
Schon die Logistik des Proviants Anfang Mai nach Island und von dort aus vor der Jahreszeit gemäßen Eisschmelze per Leichtflugzeug nach Grönland und weiter mit einem Schneemobil in den unberührten Scoresbysund Fjord war eine Herausforderung. Leo Houlding und sein Team hatten auf dem Weg zur Mirror Wall, die sich hinter dem Edward Bailey Gletscher befindet, zudem mit Krankheit, einem Sturz in eine Gletscherspalte und Eisbären, die sich über den Proviant her machten, zu kämpfen.
Nach besten Wetterbedingungen zum Start der Expedition sorgten Wind, Eisregen und Schnee sowie technisch herausfordernde Routen für erschwerte Bedingungen beim Klettern. 12 Nächte verbrachten die Kletterer an der Felswand. Trotz Zeitdruck und heftigem Schneesturm erreichten Houlding und sein Team am 22. Juli den Gipfel um pünktlich am 28. Juli (am 35. Geburtstag von Leo) zurück im Basis-Camp in der Wildnis von Renland zu sein, wo sie ein Hubschrauber zurück in die Zivilisation brachte.
Für Leo Houlding war die Mirror Wall Expedition die erste große alpine Herausforderung seit der Geburt seiner heute zweijährigen Tochter Freya und dem tödlichen Unfall seines langjährigen Kletterpartners Sean ‘Stanley’ Leary, der beim Wingsuit-Fliegen abstürzte.
Leo meinte zu seinem Sponsor Berghaus: „Ich genieße diese extremen Abenteuer, jedoch aufgrund der letzten Ereignisse mit weniger Risikobereitschaft. Ich hatte zwischendurch erstmals wirklich Angst um mein Team und mich. Ich möchte auf keinen Fall die Kindheit von Freya versäumen.“
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