Simon Gietl und Adam Holzknecht gelingt die Winterbegehung dieser schwierigen Freikletterei am Heiligenkreuzkofel.
Zusammen mit meinem Seilpartner Adam Holzknecht aus Gröden kletterte ich am 22. und 23. Dezember 2014 die Route „Wüstenblume“ am Heiligkreuzkofel. Meine zwei Freunde Josef Hilpold und Ulrich Viertler eröffneten diese schöne Linie im Sommer 2013.
Am Montag, 22. Dezember trafen wir uns um 7:00 Uhr in St. Leonhard und sprachen bei einen gemütlichen Kaffee über unser Vorhaben. Aufgrund des fehlenden Schnees unterhalb von 2.000 Meter war der Lift zum Hospiz noch außer Betrieb und so beschlossen wir mit dem Auto bis nach Costallta zu fahren und von dort zu Fuß weiter zu starten. Nach ca. drei Stunden erreichten wir den Einstieg und ohne lange Zeit zu verlieren stiegen wir in die Route ein um die kurzen Tage in dieser Jahreszeit optimal ausnützen zu können.
Im letzten Tageslicht standen wir beide auf dem Band, wo wir unsere Übernachtung eingeplant hatten. Im Licht der Stirnlampen richteten wir unser Biwak-Platz ein und kochten uns was Feines. Der Platz war gerade groß genug für unser kleines Zelt. Passend zur Weihnachtszeit gab es natürlich zum Nachtisch leckere Kekse mit Schokolade. Uns bot sich ein wunderschöner Blick auf einen traumhaften Sternhimmel und das Lichtermeer im Tal.
Um 7:30 Uhr erwachten wir und langsam kam wieder etwas Bewegung in unser Zelt. Nach unserem Frühstück, bestehend aus Müsli und Kaffee, fingen wir an unser Klettermaterial wieder vorzubereiten. Die ersten Meter gestalteten sich auf dem kalten Fels etwas mühsam und die Kletterbewegungen waren noch nicht so flüssig wie sonst. In den letzten zwei Seillängen begrüßte uns die Sonne und langsam kehrte wieder das Gefühl in unsere Hände und Füße zurück. Adam stieg die letzten zwei Seillängen ohne Probleme schnell vor. Gegen 14:00 Uhr standen wir im Schnee auf dem Gipfelplateau und reichten uns die Hand. Wir wünschten uns „Berg Heil“ und freuten uns über unsere Winterbegehung der Route „Wüstenblume“. „Bravo Adam, es hot Spaß gmocht mit dir!“
Text: Simon Gietl
Routendetails und Topo zur Wüstenblume