Der Slowene Luka Lindic startete den ersten Versuch an der Wand vor drei Jahren gemeinsam mit dem starken Kanadier Marc-Andre Leclerc im Morgengrauen, doch mit den ersten Sonnenstrahlen kamen damals gleich die Lawinen und sie mussten ihr Vorhaben abbrechen.
Drei Jahre später starteten Ines, Luka (SLO) und Brette (USA) bereits um 1:30. Die drei kletterten rasch über die von Barry Blanchard, David Cheesmond und Carl Tobin 1984 eröffneten Route unter die Headwall, wo Blanchard und Gef. nach drei Tagen wetter- und schwierigkeitsbedingt rechts aus der Wand flüchten mussten. Ines, Luka und Brette stiegen aber gerade weiter durch die bis dato unbezwungene Headwall, wo sie auf schwierige und sehr anspruchsvolle Seillängen trafen. Am zweiten Tag trafen sie 250 Meter unter dem Gipfel auf sehr brüchigen und steilen Fels und wurden zu Mittag von einem Schneesturm überrascht, doch Luka kämpfte durch diesen schwierigen Teil und alle drei erreichten beim letzten Tageslicht im Schneesturm den Gipfel.
„It was impressive to witness Luka’s skills as an alpine climber, showing off with his tough Slovenian mentality, cruising up the difficult terrain towards the end of the wall and the end of the last day light. He deserves all my respect once again” meint Ines zu Luka’s toller Leistung.
Beim Abstieg über die Südwand verbrachten sie noch eine weitere Biwaknacht, bevor sie am 4. April wieder ihr Basecamp am Moraine Lake erreichten.
Mehr dazu findet ihr auf dem ARC'TERYX blog
Facts – The Sound of Silence
Berg/Wand: Mount Fay, 3234 m, Ostwand - Alberta Rockies
Erstbegehung: Brette Harrington, Ines Papert, Luka Lindic vom 2. - 4. April 2019
Schwierigkeit: M8, WI5
Wandhöhe: 1100 Meter
Material: Set Cams bis #3, Set Keile, Set Micro Keile, 6 Haken, 9 Eisschrauben
Charakter: Der erste Teil der Route folgt der Route aus 1984 über drei Eisstufen, mit etwas Schnee dazwischen. Dort wo das Team 1984 nach rechts geflüchtet ist, kletterten Harrington, Papert und Lindic gerade weiter. Die Headwall bietet steile und anspruchsvolle Mixed-Kletterei an oft brüchigen und nicht leicht abzusichernden Fels. Wiederholer sollten ein Biwak einplanen. Es empfiehlt sich auch die Tour an einem bewölkten Tag anzugehen oder in der Nach zu starten, da man sonst Probleme mit großen Spinndrift-Lawinen bekommen kann.
Quellen: Ines Papert, Arc'teryx