Am Samstag verlieren elf Bergsteiger im Basislager des beliebten Expeditonsberges Nanga Parbat ihr Leben. Unter den Opfern sind zwei slowakische, drei ukrainische, drei chinesische, ein nepalesischer, ein litauischer und ein pakistanischer Bergsteiger. Mehr als ein dutzend Taliban Terroristen haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Lager überfallen, die lokalen Lagermitarbeiter gefesselt und die elf Bergsteiger getötet. Es waren an die 50 Bergsteiger auf der Diamir-Seite des Berges, viele von ihnen befanden sich zum Glück wegen des guten Wetters in den Hochlagern.
Das Massaker wurde am Sonntagmorgen bekannt und die pakistanische Regierung hat das Gebiet um das Nanga Parbat BC, welches nur in einem 2-3 Tagesmarsch erreicht werden kann, abgesperrt. Von den Terroristen fehlt allerdings bis jetzt jede Spur.
Es sind derzeit rund acht Expeditionen am Nanga Parbat unterwegs. Das Diamir BC ist von der Armee gesichert und die Expeditionen treten Großteils die Heimreise an.
Die zu den islamistischen Taliban gehörende Gruppe namens Junood ul-Hifa übernahm die Verantwortung für diesen Überfall. Ein Talibansprecher sagte in einem Telefonat, dass die Überfälle weitergehen werden.
Viele Bergsteiger, die in diese Region wollten, sitzen nun in Islamabad fest. In wieweit sich die Situation bei den anderen Bergen Pakistans, K2, Gasherbrum I und II und Broad Peak durch diesen Anschlag verändert, ist noch unklar.
Es ist dies der erste Terrorangriff auf Bergsteiger, doch die Region gilt als gefährlich und für Pakistan hat das Österreichische Außenministerium auch eine partielle Reisewarnung erlassen.
Pakistan verbietet Expeditionen am Berg
Der Nanga Parbat ist nach diesem Vorfall von der pakistanischen Regierung gesperrt worden, alle Expeditionen wurden vorläufig gestoppt. Die Bergsteiger, welche sich gerade oben am Berg befinden, seien zum Abstieg aufgefordert worden.
Inzwischen wurde rd. 20 Personen von der Regierung festgenommen.
Andere Berge, wie z.B. der K2 sollen laut Zeitungsberichten aber noch "offen" und zugänglich sein. Die Regierung hat die Militärpräsenz verstärkt, die Polizei hat angeblich 20 Verdächtige festgenommen.
Die Rebellen meldeten sich auch wieder zu Wort und meinten, dass der Anschlag auf die Bergsteiger eine Vergeltungsaktion für die Drohnen-Angriffe sei. Weitere Unruhen in der von europäischen Bergsteigern sehr stark frequentierten Region sind nicht auszuschließen.
Quellen: altitudepakistan.blogspot.co.at, www.explorersweb.com