Alle paar Jahre eine neue Schikane – das war der erste Gedanke, der einem beim Anblick der großen roten Fangnetze (die einen neuen Zaun abdecken) durch den Kopf schoss. Das ganze spielt sich aktuell bei Hinterdux auf der beliebtesten Skitour Kufsteins, dem Aufstieg zum Brentenjoch-Weinberghaus ab.
Beim Hinterduxerhof wurde ein großes Fangnetz aufgestellt, die Skitourengeher werden alle nach rechts auf einen nicht einmal 2 Meter breiten Hohlweg umgeleitet. Auf ein paar 100 Meter treffen aktuell aufsteigende und abfahrende Tourengeher aufeinander. Bei einem täglichen Aufkommen von bis zu 500 Tourengehern sind Probleme, im Worst Case sogar Unfälle vorprogrammiert.
Die Benützung der Wiesen bei Hinterdux im Winter hat eine Jahrzehnte lange Tradition (der Skilift war seit 1971 in Betrieb), sowohl im Aufstieg (der schmale Hohlweg ist bei schlechten Verhältnissen oft vereist oder schneefrei). In wie weit die Benützung (das Wegrecht) der Wiese im Winter nun als „ersessen“ bezeichnet werden kann, müssten Juristen klären. Auch die Frage, wer bei Unfällen auf dem schmalen Hohlweg haftet, wird – wenn es so weit kommt – wird zu diskutieren sein.
Im Jahr 2016 gab es ein ähnlich Problem etwas weiter oben, dort wurde mit dem Grundbesitzer aber ein gute Lösung gefunden. Der Zaun wurde im Winter im Bereich der Skiabfahrt geöffnet und die Tourengeher können in den Wintermonaten auf der Wiese wie gewohnt abfahren. Nach ein paar Schwüngen stehen sie aber aktuelle vor einem neuen Problem – diesmal kein Maschendraht sondern ein einfacher (und in den Wintermonaten Problemlos abzubauender) Kuhzaun, welcher sich hinter den großen Fangnetzen verbirgt.
Es bleibt zu hoffen, dass auch im Bereich des Hinterduxerhofes eine tourengeherfreundliche Lösung gefunden wird, bevor ein Unfall auf dem schmalen Hohlweg passiert. Vermutlich wäre das öffnen des Zauns schnell realisiert. Das rote Fangnetz (da schon vorhanden) könnte man unten um den Bienenstock herum aufstellen, damit die Tourengeher davon genügend Abstand halten und die kleinen Honigtierchen (die im Winter aber nicht aktiv sind) ihre Ruhe haben.
Skitourengehen ist in der Stadt Kufstein äußert beliebt. An guten Tagen steigen über 500 Tourengeher zum Brentenjoch auf und das auch zu später Stunde bis 22.00 Uhr. Bei Dunkelheit, Vereisung oder geringer Schneeauflage wird sich die Gefahrensituation auf der neu geschaffenen Engstelle (Schikane) vermutlich verschärfen. Die Stadtregierung und der TVB wären gut beraten, den über jahrzehntealte Zustand im einvernehmen mit dem Grundbesitzer wieder herzustellen. Das so etwas geht, kann man sich ein paar Meter weiter oben am selben Ort anschauen.
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