Ein altes Projekt mit Auflösungstendenzen
Die Route wurde von Walter Kerndler und dem Hausmeister von Frankenfels Hermann Leb eingebohrt. Es handelt sich um eine von links nach rechts aufwärts ziehende, stark überhängende Kante. Vom Stand nach dem Zustieg hat die Route ca. 15m, davon sind ca. 6m harte Kletterei.
Walter hatte die Route vor dem Bohren schon bebouldert und es schien eine Lösung mit einem Aufleger ober der Kante und einem Sprung an die Abschlußkante zu geben. Leider hat sich der Griff bald verabschiedet und Walter erschien das Problem mit seinem vom "Alter" gequälten Körper nicht mehr lösbar.
Schon letztes Jahr haben mich Walter und Hermann in die Route gehusst. Ich hatte jedoch das Problem von einer hängenden Leiste, die auch schon leichte Auflösungstendenzen zeigte den Zielseituntergriff zu erreichen. Ich konnte in der Neigung die erforderliche Reichweite nicht aufspannen. Ich verschob das Projekt auf das Frühjahr und hoffte auf die vom Bouldern verbesserte Power.
Arthurs geheimer Griff
Artur Kubista besucht seit einiger Zeit auch sehr gerne Frankenfels und Hermann hat ihm erlaubt das Projekt zu versuchen. Um das Klippen zu erleichtern wurde ein Bolt nach gesetzt.
Voriges Wochenende versuchte ich die Route wieder einmal, weil mir Hermann erzählt hatte, dass Artur sich oberhalb der Kante an "irgend etwas" festhalten konnte um an den Zielgriff zu kommen. Und siehe da, sei es wegen der heuer verbesserten Leistenpower, der Vorstellung, dass sich Artur dort halten konnte: Ich konnte mich auf einmal bewegen, mit links auf den "irgend etwas" Felsbereich klatschen und mit rechts dem Zielgriff die entscheidende Watschn geben!
Härteste Bouldersequenz
Na da war nur noch der Zustieg halbwegs zu optimieren und der Ausstieg zu checken, und im 4. pp Versuch konnte ich von Bruno Katzengruber perfekt gesichert den Sputnik knacken.
Zum Glück ist es ein sehr kurzer Boulder und bevor es mich ordentlich pumpt bin ich auf den Ausstiegsgriffen.
Generell ist es die härteste Bouldersequenz, die ich bisher in einer Route geklettert bin, das Bewerten ist damit für mich recht schwierig und die 8b+ als Bewertungsvorschlag zu sehen. Z.b. First Class (8b+) im Ennstal fällt mir deutlich schwerer, obzwar die Einzelmoves dort viel leichter sind, aber das pumpt eben schon und stresst mich damit deutlich mehr.................
Na ja, somit hat mir die Freundschaft mit den "Hausmeistern" wieder mal eine schöne Erbschaft eingebracht.
Der Erfolg wurde bei der Voralpenhof Wirtin gleich mit ein paar
Kellerbiertschi gefeiert!
Was weiter? Mehr des selben...................!
Hardfacts: Sputnik, Frankenfels, Große Mauer, Bewertungsvorschlag 8b+, 1. pp Robert Roithinger, 07.06.2005
Text: Robert Roithinger