Robert Renzler hat den Bergsport in Österreich geprägt - sei es als Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins, als Mitorganisator der ersten Kletterweltmeisterschaft in Österreich oder einfach als Bergsteiger an anspruchsvollen Berg- und Klettertouren in den Alpen. Am 20. Mai stirbt Robert Renzler im 68. Lebensjahr beim Abseilen an der Stafflacher Wand unweit seines Wohnortes.
Robert Renzler widmete sich in den 90er Jahren stark dem Wettkampfklettern, er war quasi Gründungsmitglied des ersten Kletterweltcups und er war geschäftsführender Präsident des Wettkletterverbandes. Robert Renzler half maßgeblich mit, das Sport- und Wettkampfklettern dorthin zu bringen, wo es jetzt steht! Danach war er in leitender Postion bei der UIAA Mountaineering Commission, ehe er dann 2002 die Leitung des Österreichischen Alpenvereins übernahm und den Verein zu den größten Vereinen des Landes machte. Medial war Robert Renzler gemeinsam mit Michael Larcher und Kurt Schoißwohl bei der jetzt noch viel beachteten Zeitschrift "BergundSteigen" in der Chef-Redaktion aktiv.
Robert Renzler war Berg- und Skiführer, er machte unzählige sehr schwere Alpintouren in den Ost- und Westalpen, auch gelang ihm die Besteigung des 8035 m hohen Gasherbrum 11 im Karakorum Baltoro-Mustagh und das ohne Sauerstoff im Alpinstil. Beim Sportklettern kletterte Robert Routen bis zum unteren 9ten Grad. Auch die jetzt noch von sehr vielen Alpinisten beachtete "Tirol-Deklaration" (Ethik-Regelwerk für den Kletter- und Bergsport) wurde von Robert Renzler initiiert und zu Papier gebracht. Diese vor über 20 Jahren verfassten Kletter-Ethik-Regeln werden immer noch oft bei ethischen Diskussionen im Bergsport zitiert! In der Pension war Robert Renzler sehr stark bei diversen Umweltprojekten aktiv und wirkte in seiner Heimatgemeinde Gries am Brenner bei Umweltthemen mit.
Mit Robert Renzler verliert der Bergsport eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die immer am Puls der Zeit zum Wohle des Kletter- und Bergsports agierte!