Mich Kemeter bricht seinen eigenen Rekord am Grünsee
Der Österreicher Mich Kemeter läuft nicht auf dem Wasser, sondern oben drüber.
Der 25-jährige Österreicher hat mit einer Slackline-Überquerung von 250 Metern über einen Bergsee seinen eigenen Rekord gebrochen. Klingt einfach? Wohl kaum. Trotz Mich Kemeters eindrucksvoller Slackline-Vergangenheit brauchte er 35 Versuche an 20 Tagen, um die Überquerung zu schaffen.
„Über Wasser zu laufen ist unglaublich schwierig“, sagt Kemeter. „Man hat keine richtige Tiefenwahrnehmung und keinen Bezugsrahmen.“
Und ja, er ist ins Wasser gefallen, und das war kein Spaß – der Grüne See in Österreich hat sich durch Schmelzwasser gebildet und hat eine Temperatur von eiskalten 7°C.
Was bringt ihn zum Abstürzen? Fast alles. „Sobald man sich ein bisschen zu sehr zu einer Seite neigt, wirft die Slackline dich ab“, erzählt Kemeter. In der bergigen Gegend setzen oft plötzlich starke Winde ein, was die Sache noch schwieriger macht. Einmal fiel Kemeter nur 6 Meter vor dem Ende der Slackline herunter – eine wahre Geduldsprobe.
Die Überquerung dauerte ungefähr 20 Minuten, und während der gesamten Zeit musste er seine Arme seitlich ausstrecken.
Aber das Wichtigste: die Atmung. „Damit entspannt man sich.“ Kemeter hatte seine Konzentration und seine Atemtechnik schon in seiner vorigen Karriere als Meister-Pistolenschütze trainiert, bevor er sich daran machte, über unglaublich dünne Stoffseile zu laufen.
Von großer Bedeutung ist dabei die extra angefertigte Slackline, die speziell für solche Überquerungen entwickelt wurde. „Sie ist aus Dyneema-Fasern hergestellt. Sie ist so leicht, dass sie einfach auf dem Wasser schwebte, als wir sie über den See gespannt haben.“
Trotz immensen Drucks von 1,6 Tonnen ist die Slackline extrem reißfest. „Sie hält bis zu 4 Tonnen“, sagt Mich. „Aber wenn sie reißen würde, würde sie mit 300 Metern pro Sekunde zurückschnellen und mich ganz sicher verletzen.“
Bisher war 2013 ein gutes Jahr für den Abenteurer, der ebenfalls ein begeisterter Free-Climber und BASE-Jumper ist. „Ich habe einen krassen Free-Solo-Aufstieg mit einem darauf folgenden BASE-Jump in Italien gemacht und habe dann ein riesiges Gebäude in China erklettert, von dem ich dann runtergesprungen bin“, sagt Kemeter. „Das hat Spaß gemacht – und stand in China in jeder Zeitung!“
Mehr über Mich Kemer erfährst du auf seiner Website.
Quelle: www.redbull.com/at/de/adventure