Kurt Albert (18.1.1954 - 28.9.2010)
Mit 14 Jahren beginnt Kurt mit dem Klettern und zwar in einer Zeit in der das Technoklettern gerade seinen Höhepunkt erlebt. Mit 17 gelingt ihm der Alpenklassiker Walkerpfeiler an den Grandes Jorasses und ein Jahr später die Eiger-Nordwand.
Nach einem Besuch 1973 im Elbsandstein, wo seit jeher frei geklettert wird, erkannte Kurt, dass das technische Klettern in eine Sackgasse führt und begann, bis dahin technisch gekletterte Routen ohne Hakenhilfe zu klettern. Ab 1975 markierte er Touren, die er frei begangen hatte, mit einem roten Punkt. Damit gilt er als Begründer des Rotpunkt- und Rotkreiskletterns. Seine Definition des Rotpunktkletterns: Der sturz- und an Haken ruhefreie Vorstieg einer Route nur an natürlichen Griffen und Tritten.
Er konnte durch systematisches Training die Kletterschwierigkeiten von „VI+“ (UIAA-Schwierigkeit) im Jahr 1974 in der Route „Sarg“ bis „IX“ (UIAA) „Magnet“ im Jahr 1982 steigern.
1981 gelang es ihm mit Wolfgang Güllich das Sportklettern in die Alpen zu übertragen, als er die Route Locker vom Hocker VIII (UIAA) kletterte. Im Jahr 1987 durchstieg er zusammen mit Gerold Sprachmann erstmals Rotpunkt die Hasse/Brandler in der Große Zinne-Nordwand (VIII+)
Die Routen von Kurt Albert stellten zum großen Teil auch die schwierigsten Routen Deutschlands dar und gelten heute als Extremklassiker. Zu nennen sind hier die Routen „Goldenes Dach“ (VIII+), „Entsafter“ (VIII+), „Erazerhead“ (VIII+), „Sautanz“ (IX-), „Humbug“ (IX-), „Luftballondach“ (IX) oder „Magnet“ (IX). Eine weitere Schwierigkeitssteigerung blieb ihm versagt, da seine Finger die größeren Belastungen in diesem Grad nicht mehr aushielten.
Mit seinen Kletterpartnern (u.a. Wolfgang Güllich, Stefan Glowacz, Bernd Arnold und Holger Heuber) war er im Alpenraum, auf Madagaskar, in Patagonien, im Karakorum (Trango-Türme) und auf Baffin Island bergsteigerisch tätig. Als Erstbegehungen wären hier die „Slowenenführe“ (VIII+) und „Eternal Flame“ (IX-/A1) am Nameless Tower und „Riders on the Storm“ (IX/A2) und „Royal Flush“ (IX) in Patagonien zu nennen.
Am 26. September 2010 stürzte Kurt Albert am Klettersteig „Höhenglücksteig“ in der Nähe von Hirschbach ab und verletzte sich dabei schwer. Zwei Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen.
Kurt Albert ist am Klettersteig "Hohenglückssteig" im Gemeindegebiet von Hirschbach (Landkreis Amberg/Sulzbach) abgestürzt. Er war innerhalb einer Gruppe unterwegs, als er etwa 18 Meter in die Tiefe stürzte. Kurt Albert zog sich dabei schwerste Verletzungen zu. Am 28.09.2010 um 22.00 Uhr teilten die behandelnden Ärzte des Erlanger Krankenhauses der Polizei mit, dass Herr Albert um 20.45 Uhr seinen Verletzungen erlegen ist.
Die Kletterszene verliert mit Kurt Albert eine ihrer großartigsten und wichtigsten Persönlichkeiten. Seine Freunde und Familie verlieren einen stets heiteren, wunderbaren Menschen. Unser Mitgefühl gilt ihnen.