Bedrohlich und unendlich faszinierend zugleich zieht die 1650 Meter hohe Eiger Nordwand jeden Betrachter in ihren Bann. Für viele ambitionierte Bergsportler bleibt ihre Durchsteigung ein Traum, für andere wird dieser Wirklichkeit – und wiederum viele andere liessen an der berühmtesten Nordwand der Welt ihr Leben. Von 21.-24. Juli 1938 gelang einer deutschösterreichischen Vierer-Seilschaft, bestehend aus Anderl Heckmair, Ludwig »Viggerl« Vörg, Heinrich Harrer und Fritz Kasparek, die Erstdurchsteigung – ein Meilenstein in der Geschichte des Alpinismus. Nun jährt sich diese Pioniertat zum 75. Mal. Ein guter Grund zum Feiern. Nicht nur für die internationale Bergsportszene sondern auch für die Schweizer Traditionsmarke MAMMUT, die untrennbar mit der Eiger Nordwand verbunden ist.
Die Erstdurchsteigung der Eiger Nordwand
Gestartet waren sie als zwei Zweier-Seilschaften. Heckmair und Vörg aus Deutschland, Kasparek und Harrer aus Österreich. Das gemeinsame Ziel und die gegenseitige Unterstützung schweissen die vier zusammen. Sie schaffen das, woran bereits vier namhafte Seilschaften gescheitert waren, drei davon tödlich. Am 24. Juli 1938 war es soweit: Sie standen gemeinsam am Gipfel des Eiger (3970 m), hatten nach drei Tagen und zwei bzw. drei eisigen Biwaks als Erste die berüchtigte 1650 Meter hohe Eiger Nordwand durchstiegen.
Nach der erfolgreichen Erstdurchsteigung folgten zahlreiche Wiederholungen, einige davon waren besonders bemerkenswert:
Die Eiger Nordwand – »live und in Farbe«
Nach vierjähriger Planung, zweijähriger Vorbereitung und zahlreichen Trainingstouren war es am 9. und 10. September 1999 soweit: Rund eine Million Zuschauer verfolgten live im Fernsehen, wie die vier Top-Alpinisten Evelyne Binsack, Stephan Siegrist, Ralf Dujmovits und Hansruedi Gertsch die Eiger Nordwand »live und in Farbe« auf der klassischen Heckmair- Route durchstiegen.
Retro-Look in der Eiger Nordwand
Die Eiger Nordwand sei sein Sofa, sagen seine Freunde. Der Schweizer Alpinist und Mammut Pro-Athlet Stephan Siegrist kennt die weltweit berühmte Wand wie seine Westentasche. Mit einem besonderen Projekt versetzte er sich 2002 gemeinsam mit Michal Pitelka in die Lage der Erstbesteiger aus dem Jahr 1938: Sie bestiegen die legendäre Eiger Nordwand mit der Ausrüstung aus damaligen Zeiten, inklusive Hanfseile und Nagelschuhe. Eine Hommage an die überragende alpinistische Leistung der Pioniere um Anderl Heckmair und Heinrich Harrer, festgehalten von Extremsport-Fotograf und -Filmer Thomas Ulrich in dem Dokumentarfilm »Auf den Spuren von Heckmair«.
Speedrekord in der Eiger Nordwand
Wofür die Erstbesteiger um Anderl Heckmair noch drei Tage benötigten, absolvierte der Urner Profi-Alpinist Daniel Arnold während der Dauer eines Fussballspiels: die Durchsteigung der berüchtigten Eiger Nordwand über die legendäre, vier Kilometer lange Heckmair-Route solo und ungesichert in nur 2 Stunden und 28 Minuten. 27 Höhenmeter pro Minute im Durchschnitt. Einzige Hilfsmittel dabei waren zwei Eispickel und Steigeisen an den Füssen. Möglich ist eine derart schnelle Wanddurchsteigung nur im Alleingang und ohne Sicherung. Arnold konnte lediglich zwei kurze und besonders anspruchsvolle Kletterpassagen mit einer Selbstsicherung absichern. In allen anderen Wandabschnitten gilt bei einer Solobegehung: Ein Sturz endet in jedem Fall fatal! Neben hervorragender körperlicher Fitness und mentaler Stärke spielt bei einer Speed-Begehung auch die Ausrüstung eine zentrale Rolle. Im Vergleich zu den Erstbesteigern verfügen die heutigen Alpinisten über hoch entwickelte Funktionstextilien und Ausrüstungsgegenstände, die nur noch einen Bruchteil des Gewichts auf die Waage bringen und gleichzeitig höchste Funktionalität bieten.
Die Entwicklung von Alpinbekleidung und -ausrüstung
Mit Leinen, Wolle, Hanfseilen, Nagelschuhen und rudimentären Steigeisen meisterten die Erstdurchsteiger 1938 die Eiger Nordwand. Mittlerweile hat sich Bergsportausrüstung zu Hightech-Produkten weiterentwickelt. Ein Hersteller ist durch die Entwicklung und permanente Verbesserung seiner Top-Alpin-Produkt-Linie untrennbar mit der legendären Wand verbunden: Der Schweizer Bergsportspezialist MAMMUT und seine Eiger Extreme Kollektion.
Ein Bekleidungsname – eine Bekleidungslegende
Seit ihrer Einführung 1995 erlebte die MAMMUT Extreme-Linie aufregende Zeiten und wurde zum hochalpinen Aushängeschild für MAMMUT schlechthin. Sie wurde konzipiert, um die erste Wahl für Alpinisten aus aller Welt zu sein. International renommierte Top- Athleten wie David Lama, Stephan Siegrist oder Daniel Arnold unterziehen die Produkte auf ihren Alpinexpeditionen den härtesten Testbedingungen und geben ihr Feedback direkt an die Entwickler und Produktmanager weiter. Kompromisslos alpintauglich, das ist die klare Ausrichtung der Eiger Extreme Linie. Vor 1995 war die Schweizer Marke in erster Linie eine europaweit anerkannte Adresse für Bergsport-Hartwaren.
Im Softshell-Tourenhosen-Bereich war man dabei, sich einen Namen zu machen, die übrige Bekleidung sowie Rucksäcke waren noch eher unbekannt. Mit der Lancierung der Extreme-Linie änderte sich dies sprunghaft. Äusserst abriebfeste Aussenmaterialien und eine flexible, alpintaugliche Kapuze waren seinerzeit die bahnbrechenden Neuerungen, die – in Kombination mit der markanten dunkelblau-orangen Farbgebung – für Aufsehen und rasante Beliebtheit unter Bergsportlern sorgten. Die Ausrichtung war absolut hochalpin, die Zielgruppe mit Bergführern und professionellen Alpinisten klar umrissen. Dabei war die Namensgebung der heute fast schon legendären Produktkategorie »Extreme« eher ein juristisches Endprodukt, da der ursprünglich gewählte Modellname »Sérac Extreme« aus markenrechtlichen Gründen nicht möglich war.
Ihren Erstauftritt hatte das damals brandneue MAMMUT Extreme Outfit bei einer Expedition des Deutschen Alpenvereins auf den Nuptse East (7804 m). Damit war die Aufmerksamkeit der Zielgruppe erreicht. Der Durchbruch in die breite Öffentlichkeit gelang vier Jahre (1999) darauf mit der TV-Sendung »Eiger live«. Das Schweizer Fernsehen zeigte live, wie die vier Profi- Bergsteiger Evelyne Binsack, Stephan Siegrist, Hansruedi Gertsch und Ralf Dujmovits die 1650 Meter hohe Eiger Nordwand durchstiegen. Binsack und Siegrist trugen MAMMUT Extreme. Eine Sendung, die für das Schweizer Fernsehen ein Meilenstein war – und für MAMMUT der Beginn des Siegeszuges der Extreme-Kollektion.
MAMMUT baute das Extreme-Sortiment aus, brachte auch Rucksäcke heraus. Für eine Weile wurden die Produkte sogar mit einem Originalstein vom Eiger ausgeliefert. Die Nachfrage stieg rasant an – und die MAMMUT Extreme Produkte wurden zu einem Synonym für ernstzunehmenden Alpinismus. Man hatte geschafft, was davor nur wenigen anderen Herstellern, meist grossen Weltkonzernen, gelungen war: die eigene Marke über eine Farbkombination zu identifizieren. Nach gut zehn erfolgreichen Jahren wurde 2006 eine erste grössere Neuauflage der MAMMUT Extreme Kollektion lanciert. Die hochalpine Grundausrichtung blieb dieselbe, nur das Design und die Stoffe wurden innovativ Anfang 2012 neu aufgelegt.
Webtipp: Mammut
Jubiläumsaktivitäten Eiger Nordwand
Von 9.-13. Juli veranstaltet Grindelwald Tourismus ein Medienprogramm anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Erstdurchsteigung der Eiger Nordwand. Die Firma MAMMUT ist Event-Partner des Medienanlasses.
Weitere Informationen zu dem Jubiläums-Presseanlass von Grindelwald Tourismus unter:
Grindelwald Tourismus
Martin Strahm
Tel. +41-33-8541253
Email: martin.strahm@grindelwald.ch
Nützliche Links & Literatur
- de.wikipedia.org/wiki/Eiger-Nordwand
- Heinrich Harrer: Die weisse Spinne. Das große Buch vom Eiger. 5. Auflage. Ullstein Verlag, Berlin 2006
- Thomas Ulrich: Eiger-Nordwand: Mit Nagelschuhen und Hanfseil auf den Spuren der Erstbegeher. AS Verlag, Zürich 2003