Am Wochenende (18. und 19. Mai) starteten Österreichs Kletterasse beim fünften von sechs Boulder Weltcups 2019 in München. Jakob Schubert legte einen fantastischen Auftritt hin und holte vor mehr als 5000 Zuschauern den Sieg vor Adam Ondra. Es ist Schuberts dritter Weltcup-Sieg im Bouldern, und der erste seit 2013. Zwei junge Athleten aus Kärnten schafften zum ersten Mal den Halbfinaleinzug: Der 18-jährige Nicolai Uznik zeigte eine sehr starke Leistung und belegte Rang 13. Seine gleichaltrige Teamkollegin Mattea Pötzi boulderte wie auch Jessica Pilz auf den 12. Platz. Johanna Färber wurde 17.
Jakob Schubert mit überragendem Finalauftritt und Rang 1!
Auf einen starken Halbfinalauftritt ließ Jakob Schubert eine überragende Leistung im Finale folgen. Den athletischen ersten Boulder schaffte nur Adam Ondra. Die zwei nächsten Boulder, beides extrem technische Angelegenheiten, schafften Schubert und Ondra. Am letzten Boulder legte der Innsbrucker vor und kletterte souverän zum Top. Ondra hätte die Zone den Sieg gebracht, er schaffte den Zug dorthin jedoch nicht. Das bedeutete den Sieg für Jakob Schubert.
"Das ist einer meiner schönsten Siege, weil es im Bouldern so extrem schwer ist, zu gewinnen! Noch vor ein paar Wochen hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich meinen dritten Boulder-Weltcupsieg einfahre. Nach dem letzten Boulder wusste ich, dass ich Zweiter bin und konnte ich es kaum fassen. Damit war ich schon extrem happy. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Adam (Ondra) die Zone nicht holt. Dann auch noch gewonnen zu haben, vor dieser Kulisse, gemeinsam mit Jan (Hojer) am Podest, besser geht es nicht!", so der strahlende Sieger im Anschluss. Es war der dritte Boulder Weltcupsieg des Tirolers, und sein 24. Weltcupsieg insgesamt. Mit einem ersten Rang liegt Schubert in der Olympiaqualifikation nun voll auf Kurs.
Janja Garnbret deklassierte die Konkurrenz, Jakob Schubert souverän ins Finale
Für die Damen hatten die Routenbauer im Halbfinale eine schwierige Runde an die Wand geschraubt, in deren Verlauf die rund 5000 Zuschauer nur fünf Tops sahen, vier davon durch die überragende Janja Garnbret (SLO). In Abwesenheit von Miho Nonaka, Akiyo Noguchi und Shauna Coxsey wurde der Unterschied zwischen Garnbret und der Konkurrenz mehr als deutlich. Mit zwei Zonen in sechs Versuchen löste man das Finalticket. Mattea Pötzi (ÖAV Villach, KTN) und Jessica Pilz (ÖAV Haag, NÖ) schafften eine Zone und belegten Rang 12. Pilz war im letzten Boulder nahe dran, den letzten schweren Zug zu schaffen und ins Finale einzuziehen. Pötzi freute sich über ihren ersten Finaleinzug im erst dritten Boulder Weltcup: "Es war echt super vor einem so lautstarken Publikum zu klettern. Ich habe die Zeit auf der Matte voll genossen und hätte nicht erwartet, dass am Ende sogar der 12. Platz für mich herausschaut", so die 18-jährige Villacherin. Johanna Färber (ÖAV Graz, STMK) wurde 17.
Das Halbfinale der Herren war ebenfalls eine anspruchsvolle Angelegenheit. Jakob Schubert legte einen ausgezeichneten Auftritt hin und zog als Vierter ins Halbfinale ein. Nicolai Uznik (SV St Johann i.R., KTN) stellte sein großes Potential mit Rang 13 unter Beweis. Er holte damit die drittbeste Platzierung 2019 für Österreichs Boulder-Herrenteam. "Es war auf jeden Fall eine kleine Überraschung bei meinem zweiten Weltcup ins Halbfinale zu klettern. Es war natürlich schon immer ein großes Ziel mit den Weltbesten mit zu klettern. Dass ich das jetzt geschafft habe, ist wirklich unglaublich. Ich bin voll zufrieden mit dem 13. Platz und meiner Leistung. Das unglaubliche Publikum hat eine extrem gute Stimmung gemacht und mich voll gepusht. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung", so der junge Kärntner
Text: Ben Lepesant