Als Vertreter der Locals, welche dieses Klettergebiet zum weitaus größten Teil erschlossen haben und für den Kontakt zu Komune und Grundbesitzer verantwortlich zeichnen, möchte ich hier klar festhalten, dass die Kletterer selbst Schuld daran tragen.
Es wurde unsere Bitte das besagte Gebiet nicht zu betreten und das Bouldern dort zu unterlassen hartnäckig negiert. Laut Auskunft des betreffenden Bauern wurde er von Kletterern (aus anderen Gebieten und Ländern), auf die Bitte sein Grundstück zu verlassen, beschimpft und angepöbelt.
Zudem haben sich die Kletterer oft ungeniert kurz vor der Heuernte in seine Wiese gelegt, Hunde frei laufen lassen und Schmutz unter den Felsblöcken liegen lassen.
Uns einheimischen Kletterern ist es aufgrund dieses Verhaltens nicht mehr gelungen, das Verständnis und die Gesprächsbereitschaft aufrecht zu erhalten. Der Grundbesitzer lehnt nun sogar das Angebot der Gemeinde Malta ab, sein Grundstück zu pachten um es für das Bouldern und Klettern zugänglich zu machen.
Jeder der das Kletterverbot in diesem Areal missachtet muss wissen, dass alle Besitzer von vor dem Feld abgestellten Fahrzeugen wegen Besitzstörung vom Grundbesitzer angezeigt werden.
Die Felssperre ruft natürlich auch andere Bauern, die den Ansturm auf das Bouldergebiet Malta mit den damit verbundenen Problemen äußerst kritisch betrachten, auf den Plan.
So besteht auch Gefahr das die Gebiete "Schleier Wasserfall" und "Falleralm" gesperrt werden.
Schuld ist hier ein Besucher (Kletterer/Wanderer?), welcher den Bauern auf Schadenersatz geklagt hat, weil durch die Hörner einer dort weidenden Kuh sein Autolack zerkratzt wurde! Gratulation zu dem genialen Einfall, welcher den Bauern vor Gericht brachte und natürlich das Wohlwollen des Grundeigentümers sehr stark einschränkte.
Die Krone wurde der Zugangsproblematik nun durch einen Bericht eines italienischen Kletterers aus Tolmezzo, bekannt als "Gino", aufgesetzt. Er hat einfach das gesamte Bouldergebiet in der Zeitschrift "PARETI" publiziert, ohne auch nur den geringsten Kontakt zu den einheimischen Kletterern zu suchen oder sich über mögliche Probleme zu informieren.
Sein Beitrag enthält zudem falsche Informationen zu Namen, Bewertung, Lage der Blöcke usw.
Die Ereignisse lassen uns Erschließer und Verantwortliche für die Kooperation zwischen Kletterern und Grundeigentümern die Entwicklungen sehr negativ und skeptisch betrachten.
Das Maltatal war immer ein offener, toleranter Ort für alle Kletterer. Angesichts der entstandenen Probleme erachten wir es aber nun als notwendig uns Gedanken über die weitere Entwicklung zu machen.
Klar ist dass wir dem uneingeschränkten Zugang und den respektlosen Publikationen einen Riegel vorschieben müssen, um selbst zumindest noch einen Teil unseres Heimgebietes besuchen zu können.
Notwendige Maßnahmen werden im Verband der Kletterer, der Komune und der Grundbesitzer besprochen werden. Bis dahin sollten alle auf den Besuch des Gebietes aus Respekt vor den Erschließern, und zur Vermeidung weiterer Probleme verzichten.
Im Namen der Kletterer aus dem Maltatal,
Gerhard Schaar
Anbei auch ein paar positive Berichte aus dem Maltatal!
"Pauggers Wand" / Hinteres Maltatal
An der Maltatal Hochalm Strasse befinden sich westlich bei dem Gasthof "Hofbrücke" die wunderbaren "Pauggers Wände". Eiskletterer kennen das Massiv sicher auch, befindet sich dort in der Schlucht ja der "Superfeucht" Eisfall.
Am mittleren Pfeiler konnte ich bereits 1997 die 3 SL. Route "Jesus , Maria im Herrn!" (7-) gemeinsam mit Bregar Martin aus der Steiermark eröffnen. Im Sommer 1997 habe ich dann mit dem OÖ Sudra Heinz ein Projekt eingebohrt.
Dieses Projekt konnte ich vor 3 Wochen mit meinem Seilpartner Stefan "Minimax" Lieb fertigstellen. Die erste Seillänge (7+) führt über eine wunderschöne Platte mit kniffligem Ausstieg im zentralen Teil auf ein Felsband, von wo es etwas weiter rechts zur 2. und 3. SL weitergeht. Da die Route noch nicht fertig geputzt ist, bzw. auch nicht so leicht ist, konnte ich noch keine Rotpunktbegehnung machen. Ich glaube aber dass es sich bei der Schwierigkeit um eine 7b+ werden wird. Die 2. Sl zieht zuerst über eine steile Wandkletterei in ein tolles Dach, und dann über einen Riss zum Stand. Die 3. Sl. ist eine Mischung aus Riss, Offwith Riss und Wandkletterei in recht ausgesetztem Gelände.
Ich habe der Route den Namen "Gut Ding braucht Weile" gegeben, da es mich 7 Jahre gekostet hat, die Linie fertig einzubohren.
Ich hoffe ich kann bald von der erfolgreichen Rotpunkt Begehung berichten.
Wir haben auch noch eine weitere 1. SL an der Einstiegsplatte eingebohrt, sowie eine 3 Linie geputz, aber noch nicht eingebohrt. Mehr Infos dazu wenn die Route fertig eingebohrt bzw. geklettert ist.
"Aliens im Rücken" 7- / A2 am Brandtstatt Pfeiler
Ebenfalls mit Stefan Lieb konnte ich einen der wohl augenscheinlichsten Herausforderungen im Fels im Maltatal begehen, den stark überhängenen Brabndtstatt Pfeiler. Die markante und offensichtliche Linie folgt dem Riss rechts des ca. 35m hohen Pfeilers am linken Wandfuß, und danach genau an der extrem überhängendenlinken Kante bis zum Ausstieg.
Im Gesamten hängt die Route auf ca. 120 Klettermetern etwa 20-25 m über!
Die technische Begehung kostete uns 3 Tage Arbeit, wobei wir auf teilweise sehr brüchigen Fels (2.SL) und sehr sandiges Gestein (3SL) trafen. Die 1. Sl konnte ich im Nachstieg frei begehen, wobei ich ich den Grad 8 gebe (Einzelstelle).
Die 2. SL führt über A2 Gelände zu einer markanten Nische, die 3. SL über ein schönes Dach und dann rechts zum 3.. Stand. Die 4 Sl.hängt extrem über und wurde von uns ob der Ausgesetztheit und unserer bescheidenen technischen Kletterfähigkeiten teilweise mit Bolts gesichert. hart A1 bis A2 gilt es aber auch hier zu klettern.
Diese Begehung hat uns natürlich Lust auf mehr gemacht und wir haben uns auch schon ein neues, ebenfalls spektakuläres Projekt einfallen lassen.
Gerhard Schaar
Der Bohrhakenstreit - oder was daraus geworden ist
Um Gerüchten, denen zufolge der angekündigte Prozess in der Causa "Bohrhaken am Breithorn" bereits geführt und die Bohrhaken wieder entfernt werden müssten entgegenzuwirken - anbei der Text eines Schreibens des Alpenvereins und der Bundesforste welcher in dieser Form an die Öav-Sektion Lofer, die Bergrettung Lofer, die Dav-Sektion Passau und an die Schmidt-Zabierow-Hütte gesendet wurde.
Im Magazin "Bergundsteigen" 3/03 wurde von einer drohenden Klage der Österreichischen Bundesforste gegen Adi Stocker (HG Stoaberg) für den Fall, dass dieser „das Klettern mittels Bohrhaken im Bereich Breithorn nicht einstellt und die ohne Erlaubnis des Grundeigentümers angebrachten Bohrhaken nicht entfernt“ berichtet. Die ÖBF haben diese Klageandrohung inzwischen zurückgenommen.
Bei einem Lokalaugenschein mit Adi Stocker und anderen Kletterern aus der Region, mit den zuständigen Personen der Bundesforste und des Alpenvereins wurde klargestellt, dass Kletterer weiterhin in der näheren Umgebung der "Schmidt-Zabierow-Hütte" klettern "dürfen", Routen sanieren und eröffnen können. Bei einer Begehung mit besagten Personen konnte eine offensichtliche Störung des Gamswildes durch die Kletterer im besagten Bereich nicht festgestellt und auch nicht vermutet werden. Jedoch wurde im Einvernehmen mit allen Beteiligten (inklusive der Jägerschaft) eine Diplomarbeit initiiert, bei der sich drei Diplomanten aus Österreich und Deutschland engagieren werden.
Ziel dieser Arbeit wird es sein in der kommenden Saison jegliche Störung des Gamswildes durch Wanderer, Kletterer, Hubschrauberflüge und auch durch die Jägerschaft im Bereich der Schmidt-Zabierow-Hütte aufzuzeichnen um zu einer objektiven Beurteilung der Situation zu kommen. Dazu ist man jedenfalls auf das "Scharwild" (Geiß - Kitz – Rudel) als Indikator angewiesen, zumal es im gegenständlichen Bereich um die Erhaltung dieser "Kinderstube" des Gamswildes geht. Ob da oder dort auch ältere Gamsböcke, die im Regelfall eher einzelgängerisch abseits der größeren Rudel unterwegs sind, zur Flucht veranlasst werden, ist im Hinblick auf das Hauptanliegen von ziemlich untergeordneter Bedeutung. Außerdem sind die Ausweichreaktionen der Böcke nicht so großräumig und nachhaltig wie beim Scharwild (höhere "Störungstoleranz"), was auch bei der gemeinsamen Begehung am 1. und 2. September 2003 neuerlich eindrucksvoll bestätigt werden konnte.
Die Zusammenarbeit und die Gespräche mit den Beteiligten, im Speziellen zwischen Kletterer und Bundesforste konnten in einer sehr angenehmen und freundlichen Art geführt werden. Jene zwischen Kletterern und Jägerschaft sowie ÖAV und Jägerschaft kamen leider nicht zu Stande, zumal zu den Terminen kein Vertreter des Jagdpächters erschien.
Adi Stocker (HG Stoaberg)