Die Schweizer Profibergsteigerin Caro North, Bergführer Guillaume Martina und Skipper Mark van den Weg wagten sich auf eine Expedition in die wilde Antarktis. Sie erlebten ein ebenso wildes Abenteuer, dass sie während vier Wochen immer wieder an ihre Grenzen trieb.
Die Reise in die Antarktis lockte Caro North und Bergführer Guillaume Martina in ungewohntes Terrain. Mit der Hoffnung auf dem nördlichen Zipfel der Antarktis unzählige, teils noch nie betretene, schneebedeckte Inseln zu finden, Sie zu klettern, zu besteigen sowie herunterzufahren, betraten Sie das Deck ihres Segelschiffs in Ushuaia, Argentinien. Der erste Teil der Reise hatte es bereits in sich. Begleitet von Bergführer Daniel Coquoz, den beiden Skippern Caroline Theoret und Mark van den Berg sowie dem Fotografen Laurent Bruchez und dem Filmemacher Jaques Vouilloz musste die berüchtigte Drake-Passage überquert werden. Ohne viel Segelerfahrung verlangte die Meeresstrasse zwischen der Südspitze Südamerikas und der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel den Athleten körperlich bereits einiges ab. Vier bis fünf Tage auf dem offenen Meer später konnten die Südlichen Shetlandinseln erreicht werden. Die Suche nach verschneiten Gipfeln, atemberaubenden Skiabfahrten und anmutigen Fels- und Eisformationen konnte beginnen.
Die Macht der arktischen Natur
Zwar war es ein Leichtes die Objekte der Begierde ausfindig zu machen, jedoch machten die Tücken des antarktischen Wetters den Athleten Mal für Mal einen Strich durch die Rechnung. Eisige Winde und starke Niederschläge verunmöglichten nicht nur das an Land
gehen, sondern erst recht die Umsetzung der geplanten Projekte. Die herumtreibenden Eisberge waren nach der professionellen Einschätzung der Skipper meist zu gefährlich zum Eisklettern, da die Bewegungen der Eisberge sowie das Risiko des Kalbern nur schlecht eingeschätzt werden konnte. Die schlechten Sichtverhältnisse erschwerten insbesondere das Besteigen und Skifahren der schneebedeckten Berge. Während beispielsweise die Alpen sehr genau dokumentiert sind, existieren über die Antarktis kaum detailliertes Kartenmaterial, mit dem man auch bei schwierigen Sichtverhältnisse hätte arbeiten können. Es blieb nichts anderes, als zu warten und bei der kleinsten Hoffnung auf Besserung an Land zu gehen und den Versuch zu wagen. Das Warten zahlte sich aus, denn so schnell das schlechte Wetter kommen konnte, so schnell konnte es auch umschlagen. Die Crew sollte belohnt werden.
Das einzigartige Antarktis-Erlebnis
Kaum schwanden die Wolken, eröffnete sich dem Team ein Paradies für Extremsportlerinnen. Ein gefährliches Paradies, bei dem die Athleten umso mehr in die eigenen Fähigkeiten und die Ausrüstung vertrauen mussten. Dem optimal ausgerüsteten Team um Mammut Pro Team Athletin Caro North gelang beides und wurde belohnt mit eindrücklichen Bildern und noch einzigartigeren Erlebnissen. Auch wenn nur knapp vier Expeditionstagetage gutes Wetter mit sich brachten, sei die Expedition ein Erfolg gewesen so Caro North: «Das Erlebnis war einzigartig. Das an Land gehen und mit Ski erste Spuren in den Schnee ziehen, durch Pinguine hindurchpaddeln, im Schneesturm durch Robben hindurchlaufen, um Eisklettern zu gehen oder das Durchqueren der Drake-Passage war unglaublich.» Zwar hätte sie sich mehr Zeit zum Klettern gewünscht und träumte davon, eine Mixed Route erstzubegehen, trotzdem sei sie dankbar teil dieser Expedition gewesen zu sein. «Unsere Skitour auf einer Insel, die nur aus einem Berg bestand, während eines ganz kurzen Wetterfensters - das war sicherlich ein Moment, den ich nie vergessen werde», ergänzt Caro. Das Ergebnis sind faszinierende Bilder, menschenleere Landschaften und schneebedeckte Berge vor einer surrealen Kulisse aus Eis und Meer.
Die Expeditions-Route
Start in Ushuaia, Argentinien. Überfahrt durch die Drake-Passage bis zu den Südlichen Shetlandinseln (Greenwich Island, Livingston Island und Deception Island). Danach weiter nach Trinity Island Enterprise, Videla Range, Lemaire Channel und Rückreise von Mount Jabet zurück zum Ausgangspunkt nach Ushuaia.
Die Crew
Caro North, Guillaume Martina, Daniel Coquoz, Caroline Theoret, Mark van den Berg, Laurent Bruchez, Jaques Vouilloz