Michael Maili in Drachenblut (9+/10- clean) an der Rannerwand (c) Klaus Landauf / pixreal.com
04 Oktober 2018

Dragon Blood

Michael Maili gelingt die erste Wiederholung der Trad Route Drachenblut (9+/10-,clean) - 8 Friends und 5 Stopper

Was für ein Tag!! glücklich und ein bisschen wehmütig :-)


Vor genau 10 Jahren hinterließ der Südtiroler Ausnahme Alpinist Martin Riegler (aka www.rieglerbrothers.com) sein Meisterstück "Drachenblut" an der Rannerwand im Grazer Bergland. Wie damals so noch heute die anspruchsvollste Mehrseillängenrouten in gesamten Bergland. Martin hatte damals über den steilsten Teil der Wand abgeseilt und einzig die Stände eingebohrt. Alle anderen Sicherungen brachte er damals mobil via Friends und Keile an. Da es im Kalkgestein nicht leicht und vor allem nicht immer sicher ist mobile Sicherungsgeräte zu verankern, war es von Anfang an eine Herausforderung. Die Schwierigkeiten der 4 Seillängen lagen noch dazu im Bereich 6a+/8a/7c/6c+.

Ich fotografierte damals diese fantastische Erstbegehung und war sehr beeindruckt von dieser Linie.

Michael Maili in Drachenblut (9+/10- clean) an der Rannerwand (c) Klaus Landauf / pixreal.com
Michael Maili in Drachenblut (9+/10- clean) an der Rannerwand (c) Klaus Landauf / pixreal.com
Michael Maili in Drachenblut (9+/10- clean) an der Rannerwand (c) Klaus Landauf / pixreal.com
die Route Drachenblut (9+/10- clean) an der Rannerwand (c) Klaus Landauf / pixreal.com
Michael Maili in Drachenblut (9+/10- clean) an der Rannerwand (c) Klaus Landauf / pixreal.com
Axel Schranz und Michael Maili nach dem Durchstieg der Route Drachenblut (c) Michael Maili

10 Jahre später. Ein perfekter Herbst. Nach einem intensiven Basejumping Sommer, wollte ich mich wieder mehr dem Klettern widmen. Es war an der Zeit einen Versuch in der Drachenblut zu wagen. Das Schöne an dem Projekt waren erstens die Erinnerung an meinen guten Freund Martin und zweitens der Reiz einer Wiederholung.

Ich startete Ende August, seilte an einer Sanduhr ab und suchte die Stände. Nach 2 Tagen in der Wand hatte ich einige Keile fixiert und konnte die Schlüsselstellen einigermaßen frei klettern. Jetzt brauchte ich nur noch einen willigen und fähigen Sicherungspartner. Mein Freund Alex Schranz sagte zu. Wir kletterten die 6a+ Länge zum ersten Stand, wo das eigentliche Klettern begann. Ich brauchte 3 Trainingstage im Vorstieg. Einige Stürze und viele Nervenstränge später punktete ich die 8a Länge und kurz darauf die 7c. Glücklich aber auch wehmütig beendete ich eine Vision, die ich vor 10 Jahren das erste Mal hatte. Nämlich Rotpunkt durch die Drachenblut zu klettern ...auf den Spuren meines Freundes Martin Riegler.

Text: Michael Maili

Fotos: Klaus Landauf www.pixareal.com