Es war 2012 im November als ich das erste Mal in der Wunderbaren Welt im Dschungel klettern war. Die Kletterei war komisch, schwierig zu lesen, eigenartig. Ich war stolz, dass ich eine 7a geklettert bin und schaute voller Bewunderung zu wie ein Topkletterer gerade die Schnellaktion (8a) kletterte. Damals wusste ich noch nicht, dass das Dschungelbuch knapp ein Jahr später zu meinem absoluten Lieblingsgebiet wurde.
Angefangen hat alles zwei Jahre zuvor. Mit Mario war ich öfters klettern, da wir beide für die Bergführeraufnahmeprüfung trainierten. Dank viel Zeit und noch mehr Motivation konnte ich mich relativ schnell von meinem 6a Gelegenheitskletterniveau auf 7a/ 7b steigern und ich merkte recht schnell ich hatte meinen Sport gefunden, obwohl ich damals mit 27 fürs Sportklettern nicht mehr der jüngste war.
Zurück ins Jahr 2013
Schon im Februar 2013 war ich zurück im Dschungel und versuchte mich selbst an der Schnellaktion. Eigentlich himmelhoch über meinen Fähigkeiten glaubte ich es selbst kaum, dass ich nach nur 3 oder 4 Klettertagen den Stand klippte.
Das Frühjahr war dann relativ warm und ich verlagerte meine Tätigkeiten ins Stubaital. Nach einem etwas längerem Rendevouz mit einer gewissen „Doppelleben“, war ich im Herbst 2013 wieder zurück in der Wunderbaren Welt.
Da merkte ich, dass mir die Kletterei dort liegt und bis Weihnachten konnte ich fast alle schweren Touren inkl. diverser Kombinationen und einer seltenen Begehung der French Open (8a) klettern.
Ein paar Meter weiter rechts ums Eck gibt es eine neue alte Route. Die Marquis de Sade (8b) war ursprünglich mit 8a bewertet, doch die Tour wurde verlängert und einige mit Sika befestigten Schuppen verschwanden auf mysteriöse Weise. Ich wusste nicht ob ich schon reif war für den neuen Grat, doch wie so oft war die größte Hürde im Kopf und als ich mich doch nach einigem zögern entschloss die Route zu probieren machte ich schnell Fortschritte.
Mitte Jänner hatte ich den Eiskletterkurs der Bergführerausbildung und bis dahin wollte ich die Tour klettern. Und siehe da an einem perfekten kalten und sonnigen Tag im Jänner konnte ich selbst kaum glauben als ich das Top klippte.
Meine Geschichte ist sicher nichts großes, aber doch bin ich stolz auf das, was man mit Motivation und einer guten Zeit am Fels alles erreichen kann - mal sehen wo die Reise noch hin geht.
Mein Dank gilt als erstes meiner Frau und meinen zwei Jungs, die mich immer ziehen lassen und meinen Freunden die mit mir in den paar Metern der Wunderbaren Welt das Glück suchen und manchmal auch finden.
Infos zur Person:
Matthias Bader, 30 Jahre, lebt mit Frau und 2 Kindern in Innsbruck. Martin arbeitet als Obdachlosenberater und ist Bergführeranwärter. Matthias ist Skitourenrennen gelaufen bis er ca 24 Jahre alt war. Er war 2 Jahre im Internationalen Dynafit Rennteam und ist einmal Vierter in der U23 Klasse in einem Europacuprennen geworden.
Seine Kletterbilanz 2013/14
1x 8b, 4x 8a+ und 5x 8a