2002 kletterte ich mit meinem Bruder Stefan erstmals diesen Eisschlauch. Damals befand sich in der Route ungefähr doppelt so viel Eis. Es war aber trotzdem recht schwierig, so in etwa M5+. Als ich am Samstag mit Joachim Steinhauser in den Grawa-Gully einstieg, dachte ich mir noch, wird nicht besonders schwer werden, musste aber dann meine ganze Erfahrung "auspacken", um den Gully sauber hochzukommen.
Anspruchsvolle 160m
Der Einstieg ist ca. 300 Meter rechts vom Schneewittchen. Die erste Seillänge ist relativ flach und unschwierig: Wi2, 40m, Stand an zwei Weiden - gut geschützt für die nächste Länge.
Die zweite Seillänge beginnt mit einer kurzen Rinne, dann wieder relativ leicht bis zum Stand, der links, kurz vor dem Gully ist. 2 Normalhaken. Wi3, 35m
Dann der Gully: Am Anfang ist noch genug Eis, aber nach oben hin verengt sich das Eis bis auf etwa 10cm, das noch dazu "hinterspühlt" ist und endet beim Übergang auf ein kleines Podest. Der Fels auf beiden Seiten des Gullys ist ziemlich glatt und man kann nur wenige Hooks bzw. Tritte finden. Nach diesem sehr heiklen Übergang, klettert man über recht gutem Eis den Gully hoch, bis das Eis unter einem Block endet. Rechts am Block vorbei (Schlüsselstelle) erreicht man den Standplatz. M6+ E3/4 40m, 2 Normalhaken
Die Letzte Seillänge ist eine reine Eislänge und ist ein schöner Abschluss für diese etwas "schottische" Route. Wi4- 50m
Abstieg: Abseilen über die Route oder man quert nach links, und seilt über Bäume ab.
Infos zur Tour mit Topo
Text und Fotos von Hansjörg Mair
Eiskletterführer:Eisklettern in Tirol
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