Bereits im Frühsommer gelangen David mit Pan Aroma 8c, Samsara 10+, Super Cirill 8a und seiner Erstbegehung Fleisch bringts 10+ absolute Topleistungen in alpinen Wänden (mehr). Im Hochsommer setzte der junge (21 Jahre) Wilde aus Innsbruck seinen Traumlauf durch die alpinen Alpenwände fort, natürlich auf den jeweils schwierigsten Routen.
Camilotto-Pellisier, 8a+ on sight
“Es ist fast schon unglaublich, dass ich noch nie etwas auf der großen Zinne geklettert bin. Ich war lediglich einmal am Gipfel des westlichen Bruders und fand, das sollte ich ändern...“. Quasi als Warmup kletterte David mit Klemens Holzleitner am 9. Juli in nur 5 Stunden durch die bereits zum Klassiker avancierte Camilotto-Pellisier in der Nordwand der Großen Zinne. David gelangen alle 11 Seillängen auf Anhieb on sight!
American Beauty, 8a+?
Gleich danach zog es David nach Chamonix, wo er gemeinsam mit Florin Klingler die American Beauty klettert.
„Vor ein paar Jahren sah ich das erste Foto von einem Kletterer in der American Beauty. Ich war begeistert. Die zweite Seillänge ist ein perfekter Riss wie man ihn nur selten in Europa findet. Mit Friends der Größe 0,5 sicherte sich der Kletterer in der sonst komplett glatten Wand. Die relativ hohen Schwierigkeiten und die Tatsache, dass die Wand auf über 3000 Meter Seehöhe aus dem Gletscher ragt, faszinierten mich.“
Die dritte Seillänge, die Cruxlänge mit 8a+, fiel David jedoch erstaunlich leicht, "Ich wundere mich wieder einmal, wie leicht manche Touren bewertet werden…", doch danach wird die Tour etwas seltsam, brüchige, glatte Platten versperren ihm den Weiterweg und vereiteln schlussendlich auch den freien Durchstieg. Erst später merkte David, dass hier seit der Erstbegehung offenbar ein ganzer Wandteil ausgebrochen ist, was auch die extrem leichte Schlüssellänge davor erklärt. „Das Gefühl gerade durch eine vermutlich instabile Wand geklettert zu sein hinterlässt ein etwas flaues Gefühl in meinem Magen“.
Pacienca, 8a Eiger Nordwand
2003 machten Stef Siegrist und Ueli Steck eine Erstbegehung an der Eiger Nordwand. Fünf Jahre später und nachdem sie die einzelnen Seillängen einige Tage versucht hatten, gelang den Beiden die erste freie Begehung. Sie kletterten alle Seillängen in Wechselführung, nannten die Route „Paciencia“ und bewerteten ihre schwierigste Länge mit 8a (mehr).Die Tour zählt zu den schwierigsten Sportkletterrouten in der Eiger Nordwand und hatte bis dato noch keine freie Wiederholung.
Am 21.8 machte sich David gemeinsam mit Peter Ortner vom Stollenloch zum Einstieg auf. Die erste 7b Länge warf David gleich mal ab. „Mit 7b hat das ganz sicher nichts zu tun!“ meint David nach dem zweiten erfolgreichen Versuch. Es folgen 7c, 7a, 8a, 7a+, 6b+, 6a+, 6a+ bis zum Biwak, wobei David die 8a Länge im zweiten Versuch gelingt.
Nach dem ungemütlichen Biwak wartete gleich eine ganz harte 7c+ Länge, die David erst im dritten Anlauf punkten konnte. Die restlichen 11 Seillängen sind zwar immer noch schwer, aber David rettete sich von Stand zu Stand und so gelingt ihm die erste freie Wiederholung und erste durchgehend freie Begehung (Anm.: Stef und Ueli sind ja in Wechselführung geklettert) dieser vielleicht schwierigsten Eiger Tour.
„Paciencia ist für mich die mit Abstand anspruchsvollste Felsroute, die ich heuer in den Alpen geklettert bin. Ihre schwerste Seillänge ist zwar „nur“ 8a, aber die unzähligen 7b’s und 7c’s – die mir oft schwerer fielen als die 8a Seillänge – haben es in sich.“
Sein Bewertungsvorschlag für die 23 Seillängen / 900 Meter: 6b, 6a, 6a+, 7c, 7c, 7a, 8a, 7a+, 6b+, 6a+, 6a+, 2 (Biwak), 7c, 7c+, 7b, 7a, 6a, 7a+, 7c, 7a, 6c+, 6b, 6b, 6c+
Webtipp: www.david-lama.com