Heini Holzer wäre 2015 siebzig Jahre alt geworden. In Erinnerung an den großen Südtiroler Alpinisten veranstaltet der AVS ab 19. Oktober in ganz Südtirol Filmabende und lädt seine Freunde, Verwandten und Weggefährten zum Gespräch ein. Mit dabei sind Reinhold Messner, Markus Holzer, Sieglinde Walzl, Ulli Kössler, Dieter Drescher, Helmuth Larcher und viele andere.
„Ich hab Freude an der Gefahr“, sagte Heini Holzer und lebte auch so. Ein Leben am Limit, das Risiko des tödlichen Absturzes immer im Nacken, überschritt er als erster Steilwandskifahrer die Grenzen des damals Möglichen. Er prägte den Sport in den Siebzigerjahren und ist für die Freerider von heute längst eine Legende. Am 4. Juli 1977 starb er im Alter von 32 Jahren beim Versuch, die Nordostwand des Piz Roseg in der Berninagruppe zu befahren. Es war seine 104. Steilwandfahrt.
Der Film „Auf Skiern am Limit“ zeigt eindrücklich, worum es beim Steilwandfahren geht. Thomas Gaisbacher aus Tirol und Samuel Anthamatten aus Zermatt wandeln in der Dokumentation auf den Spuren Heini Holzers und führen durch die Geschichte dieser Sportart, zeigen aber auch den Aufwand „hinter den Kulissen“: die Vorbereitung im Sommer, das Training, die Zielfindung, ... bis hin zum Tag des Geschehens, bis zum tatsächlichen „drop in“ in die steile Wand ...
Wann und Wo:
Montag, 19.10., 20.00 Uhr, Brixen, Forum
Gäste: Hans Pescoller, Thomas Gaisbacher, Helmut Vitroler
Dienstag, 20.10., 20.00 Uhr, Neumarkt, Bibliothek
Gäste: Sieglinde Walzl und Markus Holzer
Mittwoch, 21.10., 20.00 Uhr, Schlanders, Kulturhaus
Gäste: Dieter Drescher, Helmuth Larcher, Markus Larcher, Ulli Kössler
Donnerstag, 22.10., 20.00 Uhr, Bruneck, Kolpingsaal
Gäste: Hans Pescoller, Thomas Gaisbacher, Günther Holzer
Freitag, 23.10., 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater
Gäste: Helmut Vitroler, Alois Kröss
Mittwoch, 28.10., 20.00 Uhr, Bozen, Filmclub
Gäste: Reinhold Messner, Erika Lösch, Markus Holzer
Donnerstag, 29.10., 20.30 Uhr, Meran, Ariston-Saal
Gäste: Dieter Drescher, Helmuth Larcher, Markus Larcher, Ulli Kössler, Sieglinde Walzl
Heini Holzer
Holzer war ein außergewöhnlicher Mensch: Aus einfachsten Verhältnissen stammend, klein von Statur, aber zäh und willensstark, bewältigte er höchste Schwierigkeitsgrade in Eis und Fels. Als Hirte und Kaminkehrer blieb er aus Überzeugung Amateur, spielte aber in den Sechziger- und Siebzigerjahren im Wettbewerb um Erstbesteigungen und -befahrungen der verbliebenen weißen Flecken der Alpen ganz vorne mit. Sein Können als Kletterer stellte er unter anderem als Seilgefährte von Sepp Mayerl, Peter Habeler oder Günther und Reinhold Messner unter Beweis. Seine Welt war jene des VI. Schwierigkeitsgrades (damals der höchste) und der 55°-Wände. Im Steilwandfahren entwickelte er seinen eigenen Stil und befuhr die Wände nur, nachdem er sie im Aufstieg bezwungen hatte. Niemals bediente er sich eines Helikopters.