Für den Zeitraum 01.11.2020 bis 18.04.2021 legen das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS), die Alpinpolizei/BMI und der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) den vorläufigen Bericht Winter 2020/21 zu den alpinen Unfallzahlen*) in Österreich vor. Spricht das ÖKAS von Verunfallten, ist damit die Gesamtzahl an Toten, Verletzten und Unverletzten gemeint.
(Ski-)Tourenunfälle
Insgesamt wurden auf (Ski-)Tour für den betrachteten Zeitraum 652 Verunfallte (Mittel 10 Jahre: 495 Verunfallte) und 18 Tote (Mittel 10 Jahre: 19) registriert. 12 Skitourengeher kamen dabei durch eine Lawine ums Leben. Der eingeschränkte Pistenbetrieb bzw. teilweise geschlossene Pistenbetrieb war vermutlich ein Mitgrund des Skitouren-Hypes, sowohl auf als auch abseits der Pisten. Pistenskitouren und Skitouren im Gelände boomen weiterhin. Leider sind keine Grundzahlen darüber bekannt, wie viele Schneesportler insgesamt in den Bergen unterwegs waren, um dies in Relation setzen zu können.
Lawinenunfälle – weniger Lawinentote
4 Tote sind in Österreich durch Lawinen im Zeitraum 01.11.2020 bis 18.04.2021 ums Leben gekommen, davon 8 in Tirol, 2 in Oberösterreich sowie je ein Lawinentoter in Vorarlberg, Kärnten, Salzburg und der Steiermark.
Nach Disziplin, Nationalität und Geschlecht verteilen sich die Lawinenopfer wie folgt:
▪ 12 Skitour, 2 Variante (ungesicherter Skiraum nach dem Benützen einer Aufstiegshilfe)
▪ 12 Tote Österreicher, je ein Deutscher und ein Rumäne
▪ 12 männlich und 2 weiblich.
Im langjährigen Mittel und unter Betrachtung eines gesamten Jahres (Zeitraum vom 01.11. bis 31.10.) verunglücken in Österreich durchschnittlich 21 Personen tödlich durch Lawinen.
Hans EBNER, Leiter der Alpinpolizei/Bundesministeriums für Inneres (BMI) dazu: „In der vergangenen Winterperiode konnte beobachtet werden, dass viele Bergsportler von Skigebieten in die Tourengebiete ausgewichen sind. Die Zahl der Lawinenopfer war niedriger als im vorangegangenen Jahr und relativ deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Die durch den Lockdown viel geringere Anzahl von Variantenfahrern dieses Winters ist ein Grund dafür. Wir wissen aus den vergangenen Jahren aber auch, dass eine geringere Zahl an Lawinentoten weniger mit dem geänderten Verhalten der Tourengeher zu tun hat, sondern mehr mit den Witterungsverhältnissen und dem Schneedeckaufbau.“ Der Appell der Alpinpolizei, so EBNER, richtet sich ganz klar an das menschliche Verhalten im Gelände: „Unfälle vermeidet man mit Risikominimierung und dem realistischen Einschätzen des eigenen Könnens.“
Quelle: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS)
*) Anm.: Die Alpinunfallstatistik umfasst neben dem Skitourengehen, Bergsteigen und Eisklettern auch insbes. das Pistenskitfahren, Rodeln, Variantenfahren, Forstunfall, Suizid. Wir veröffentlichen hier nur die Zahlen und Berichte zum (Ski-)tourengehen und zu den Lawinenunfällen.