Siegerehrung (c) Waldegger
28 September 2015

adidas Rockstars 2015

Shooting Star Megan Mascaras (USA) und Altmeister Sean McColl (CAN) gewinnen in Stuttgart

An diesem Wochenende versammelte sich das Who’s Who der internationalen Wettkampfkletterszene zu einer Climbing Rock Show der Superlative in der Porsche-Arena. Knapp 60 Athleten aus 23 Nationen, darunter mehrere Weltmeister, Europameister und Weltcupgesamtsieger, trafen beim adidas ROCKSTARS Boulder Invitational aufeinander, um auf einer großen Bühne zu mitreißender Musik die Besten der Besten zu küren.

Hierfür wurde die Porsche-Arena innerhalb von 10 Tagen in eine Kletterarena verwandelt. Gemeinsam mit der Punkrockband Orange But Green, der Berliner Urban Dance Crew Fothamockaz und den beiden Extreme Sports DJs Chainsaw und Sungod feierten rund 3.500 Zuschauer am Samstagabend die zwölf Finalisten aus acht Nationen, die während eines spannenden Wettkampfes kontinuierlich der Schwerkraft trotzten und Kräfte mobilisierten, wo eigentlich keine mehr waren. Spektakuläre, kraftvolle und dynamischen Züge in der überhängenden Vertikalen ließen das fachkundige Stuttgarter Publikum immer wieder in neue Begeisterungsstürme ausbrechen.

Es war ein Finale der „Next Generation“: vier der sechs Finalistinnen waren unter 18, eine 18 Jahre alt. Die erst 17jährige Megan Mascarenas (USA), die zum ersten Mal an dem Einladungswettbewerb teilnahm und sowohl die Qualifikation als auch das Semifinale gewann, sicherte sich im Superfinale gegen Vorjahressiegerin Akiyo Noguchi (JPN) den Titel adidas ROCKSTAR 2015.

„Bei meinem ersten Versuch im Superfinale dachte ich, ich muss schnell sein, aber dann habe ich realisiert, dass der Boulder ziemlich schwer ist, es ging also eher darum ihn überhaupt zu toppen anstatt schnell zu sein“, so Megan Mascarenas. Trotz ihres jugendlichen Alters klettert die Amerikanerin bereits seit 15 Jahren, was ihre beeindruckende Stärke erklärt. „Dass ich Klettern mit jungen Augen sehe und gleichzeitig eine Menge Erfahrung habe, gibt mir eine andere Perspektive, die mir im Superfinale wirklich geholfen hat; kurz vor dem Top bin ich steckengeblieben und wusste nicht, was ich machen sollte, also beschloss ich den Top mit einem Toe-Hook zu nehmen. adidas ROCKSTARS war wirklich ganz anders als ich erwartet habe; es ist eine viel positivere Umgebung und die ganze Atmosphäre hat unglaublich viel Spaß gemacht, von dem Moment wo wir im Hotel angekommen sind bis jetzt.“

Die 8 Jahre ältere, dreifache Gesamtweltcupsiegerin Akiyo Noguchi bestätigt, dass es ein sehr hartes Superfinale war. „Aber ich bin sehr glücklich, dass ich es wieder bis ins hierhin geschafft habe und gratuliere Megan zu ihrem Sieg.“

Superfinale Herren

Titelverteidiger Sean McColl (CAN), erreichte sein erklärtes Ziel und schaffte mit seinem dritten Sieg nach 2012 und 2014 den Hattrick. „Als ich den ersten Cut-off in die Top 3 geschafft hatte, musste ich lachen, denn damit hatte ich auf jeden Fall zum vierten Mal in Folge einen Platz auf dem Podium sicher“, so McColl. „Es ist immer aufregend am Superboulder zu klettern. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung wie es laufen würde. Ich dachte, wir beide würden den Sprung im ersten Versuch schaffen und dass es wieder ein Rennen auf den Buzzer geben würde. Aber der Sprung war doch ziemlich schwer. Als ich dann die Reaktion des Publikums auf Reis Sturz hörte, habe ich rüber geschaut, um sicher zu gehen, dass er wirklich gestürzt ist. Mir war bewusst, dass es sehr schwer ist, an so einem Boulder aufzuholen, also habe ich mir Zeit genommen, mich entspannt und mir mehr Zeit gelassen also sonst, um das Top zu erreichen. Ich bin nicht gestürzt und das war das Entscheidende. Ich habe einfach versucht, keine Fehler zu machen und durchzukommen.“

Auf die Frage, was das Geheimnis seines Erfolges sei, antwortet McColl: „Wenn die Boulder-Weltcupsaison vorbei ist, trainiere ich für Lead, während viele Athleten ihr Training einstellen. Meine Off-Season beginnt erst im Dezember. Natürlich lege ich auch ein paar Bouldertrainingseinheiten ein, bevor ich hierher komme.“

Janja Garnbret (SLO), mit 16 Jahren die Jüngste Teilnehmerin bei den Profis, lag nach den ersten beiden Finalbouldern in Führung, rutschte aber beim dritten Problem zweimal vom Topgriff ab und verpasste somit den Sprung ins Superfinale. „Ich bin zum ersten Mail bei adidas ROCKSTARS dabei und sehr froh, das Finale erreicht und es auch noch aufs Podium geschafft zu haben“, so Garnbrett. „Auch wenn es nicht fürs Superfinale gereicht hat, ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung. Hier waren eine Menge starker Mädels am Start. Das hat mich sehr motiviert und ich habe eine Menge von ihnen gelernt. Es war eine tolle Atmosphäre und die Leute haben mich angefeuert, vor allem, weil ich die jüngste Athletin war. Für mich war adidas ROCKSTARS eine tolle Erfahrung und ich hoffe nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Dann kann ich hoffentlich auf den Buzzer schlagen.“

Der adidas ROCKSTAR von 2013, Jernej Kruder (SLO), der gemeinsam mit seiner Schwester Julija im Finale stand, war ebenfalls zufrieden mit seinem dritten Platz. „Ich bin froh, dass ich es ins Finale geschafft habe, übrigens zum dritten Mal in Folge. Klar wäre ich gerne im Superfinale gewesen, aber das macht mir nichts aus. Ich habe mich etwas krank gefühlt, konnte mich aber zusammenreißen und bin besser gewesen als ich das erwartet hätte.“ Jernejs Highlight war gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Julija (17) im adidas ROCKSTARS Finale zu stehen. „Ich habe mir oft gewünscht, gemeinsam mit meiner Schwester auf der Bühe zu stehen. Als ich gehört habe, dass wir beide im Finale sind und ich auch noch zeitgleich mit Julija klettere, habe ich mich riesig gefreut, das war sehr emotional.“

Superfinale Damen

Damen:

1.    Megan Mascarenas (USA)

2.    Akiyo Noguchi (JPN)

3.    Janja Garnbret (SLO)

4.    Stasa Gejo (SRB)

5.    Miho Nonaka (JPN)

6.    Julija Kruder (SLO)

Herren:

1.    Sean McColl (CAN)

2.    Rei Sugimoto (JPN)

3.    Jernej Kruder (SLO)

4.    Alexey Rubtsov (RUS)

5.    Jongwon Chon (KOR)

6.    Simon Unger (GER)

Komplette Ergebnislisten findet ihr hier 

Superfinale Damen (c) Waldegger
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Superfinale Herren (c) Waldegger
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