Das Unglück ereignete sich letzten Donnerstag an der Aguja Guillaumet. Der Berg gilt als perfekte Eingehtour für die schwierigeren Routen in Patagonien.
Die Gruppe war zu dritt auf einem rund 45° steilen Schneefeld an der Aguja Guillaumet unterwegs, als sich eine Nassschneelawine löste und Robert Grassegger und Anna Truntschnig mit sich in ein Blockfeld riss. Ihr Begleiter war auf einem Felsgrat am Rande des Schneefelds, leistete erste Hilfe und holte die Bergrettung.
Die Gruppe hatte kein Kommunikationsmittel (Funk, Telefon) dabei. Als die Retter am Abend am Unglücksort eintrafen, fanden sie nur Anna Truntschnig, da sich Robert Grasseger fortbewegt hatte. Erst am nächsten Morgen fanden Rettungskräfte den unterdessen verstorbenen Grasegger.
Anna Truntschnig wurde mit schweren Verletzungen nach Calafate gebracht, ihr Zustand ist stabil.
Robert Grasegger (29) wurde in Grainau (Bayern) geboren, einem kleinen Ort am Fuße der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands. Die Berge faszinierten ihn seit seiner Kindheit, und mit 15 Jahren begann er zu klettern. Mit der Zeit wurden seine Bergtouren immer größer, und er reiste nach Russland, Bolivien, Patagonien und Yosemite.
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Er kletterte überall in den Alpen und vollendete Klettereien wie die American Direct am Dru, die Peuterey Integral am Mont Blanc und die Heckmaier-Route am Eiger. Mixed-Klettern war seine Lieblingsdisziplin, und er wiederholte viele schwere Routen. Er hielt den aktuellen Speed-Rekord am Jubiläumsgrat auf der Zugspitze, und Anfang 2021 machte er 8.848 Höhenmeter in 16 Stunden. Im selben Jahr unternahm er mit seiner Freundin Anna Truntschnig ein Bike-to-Climb-Abenteuer, das in Innsbruck begann, über die Drei Zinnen zur Nordwand des Triglavs führte.
Quelle: Patagoniavertical